Studie zur Nationalmannschaft DFB-Team ist in Deutschland wichtiger als Politik

München · Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) genießt eine enorm große Popularität: In der Gesellschaft hat die deutsche Nationalmannschaft einen weitaus höheren Stellenwert als die Politik und erreicht jeden Winkel der Gesellschaft. Dies ist unter anderem das Ergebnis einer am Dienstag in München veröffentlichen Studie über das DFB-A-Team.

Studie zur Nationalmannschaft: DFB-Team ist in Deutschland wichtiger als Politik
Foto: dpa, Marcus Brandt

"In einer Zeit, in der tradierte gesellschaftliche, politische und soziale Institutionen an Bedeutung verlieren, erweist sich die Nationalmannschaft dank hoher Sympathiewerte und ihrer enormen gesellschaftlichen Reichweite als Fels in der Brandung", sagte Sascha Schmidt, der im Auftrag von Nationalmannschafts-Manager Oliver Bierhoff und dem Deutschen Fußball-Bund (DFB) in den vergangenen anderthalb Jahren die Studie "Wir sind Nationalmannschaft" mit seinem Institut for Sports, Business and Society (ISBS) durchgeführ hat.

In der wissenschaftliche Untersuchung der EBS Universität wurde die sportliche und ökonomische Entwicklung der deutschen Fußball-Nationalmannschaft der vergangenen 14 Jahre und ihre gesellschaftliche Bedeutung analysiert.

Die Ergebnisse, die am Dienstag in München vorgestellt wurden, belegen laut Schmidt, dass die Nationalmannschaft "jeden Winkel der Gesellschaft" erreicht. Schmidt verwies in diesem Zusammenhang auf ein Beispiel: "Die zehn beliebtesten Nationalspieler versammeln auf ihren Facebook-Seiten über 25 Millionen Fans. Die zehn beliebtesten Politiker bringen es dagegen auf lediglich knapp 500.000 Fans. Mit einem Post auf Facebook erreichen die Nationalspieler damit 56-mal mehr Menschen als die Politiker. Mesut Özil erreicht alleine mit seinen Post 32-mal so viel User wie Bundeskanzlerin Angela Merkel."

Über dieses Resultat der Studie, bei der 3000 Bürger aus allen gesellschaftliche relevanten Gruppe befragt wurden, zeigte sich Bierhoff überrascht: "Diese große Bedeutung für die Gesellschaft hätte ich so nicht erwartet, das ist beeindruckend." DFB-Generalsekretär Helmut Sandrock merkte aber an, dass man sich trotz dieser positiven Ergebnisse nicht zurücklehnen dürfe: "Wenn man sich nur in den Armen liegt, kommt man nicht weiter."

In der Studie wurde unter anderem festgestellt, dass die aktuelle Stärke der Nationalmannschaft das Ergebnis eines langjährigen Wandelprozesses und die systematische Talentförderung der Auslöser der höheren fußballerischen Qualität und Homogenität der Nationalmannschaft ist. Die DFB-Auswahl sei auch deshalb mittlerweile eine "sinnstiftende Quelle einer Volks-Identifikation".

(sid)
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