Nationalstürmer vergibt drei Großchancen Löw kritisiert Pfiffe gegen Gomez

Düsseldorf · Mario Gomez hat nach mehr als einem Jahr sein Comeback in der deutschen Nationalmannschaft gefeiert. Die Rückkehr war für den Stürmer wenig erfolgreich: Beim 2:4 im Länderspiel gegen Argentinien vergab Gomez gleich drei Großchancen und wurde vom Düsseldorfer Publikum ausgepfiffen.

Deutschland - Argentinien: Mario Gomez vergibt drei Großchancen
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Gomez vergibt drei Riesenchancen gegen Argentinien

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Am vergangenen Samstag stand Gomez nach einem verlorenen Jahr erstmals für seinen Klub AC Florenz wieder in einem Pflichtspiel auf dem Platz. Bei der 0:2-Niederlage gegen den AS Rom spielte der Angreifer 90 Minuten durch. Nachdem Gomez in der vergangenen Saison wegen mehrerer Knie-Verletzungen nur neun Spiele in der Serie A und sechs Partien in der Europa League absolviert hatte, wurde er von Bundestrainer Joachim Löw nicht für die WM in Brasilien nominiert. Eine schmerzhafte Erfahrung für den 29-Jährigen, der mit ansehen musste, wie seine Kollegen ohne ihn den vierten Stern für Deutschland holten.

Joachim Löw: Deutschland verliert 2:4 gegen Argentinien: Pressestimmen
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Deutschland - Argentinien: Pressestimmen

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Nach dem Rücktritt von Miroslav Klose spielt Gomez in den Planungen von Löw nun wieder eine große Rolle. Der 1,89 Meter große Stürmer absolvierte die Vorbereitung auf die neue Saison in Florenz ohne Probleme und ist wieder der Hoffnungsträger der italienischen Fans. Dass Gomez noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte sein kann, ist nach der langen Leidenszeit im Vorjahr klar. Außerdem fehlt Gomez Spielpraxis und damit die Sicherheit in seinen Aktionen.

Zweimal Romero und ein Luftloch

Marco Reus wird von Papierkugel getroffen
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Marco Reus wird von Papierkugel getroffen

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Genau das war auch gegen Argentinien zu sehen. Gomez vergab in der ersten Halbzeit gleich drei hochkarätige Chancen und hätte dafür sorgen können, dass die Neuauflage des WM-Finale nicht mit einer Niederlage für den Weltmeister endet. Zweimal scheiterte Gomez am argentinischen Torhüter Sergio Romero. Als der Angreifer dann bei seiner dritten Großchance ein halbes Luftloch fabrizierte, reichte des dem eigentlich gut aufgelegten Publikum in Düsseldorf. Die Zuschauer kommentierten die Aktion mit Pfiffen — ebenso wie seine Auswechslung in der 57. Spielminute.

Gomez selbst wollte die Reaktionen der Zuschauer nicht kommentieren und freute sich lieber über seine Rückkehr in die DFB-Elf. "Für mich war es nach dieser langen Zeit schön, wieder dabei zu sein. Es ist immer eine große Ehre, für Deutschland zu spielen. Im Fußball geht es immer weiter, auch für mich. Ich werde jetzt versuchen, in den zwei nächsten Jahren möglichst viel zu spielen", sagte Gomez.

Deutschland - Argentinien: Reaktionen
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Foto: afp, pst ej

Die Verteidigung Gomez' übernahm der Bundestrainer höchstpersönlich. "Grundsätzlich geht es einfach nicht, dass ein Spieler der deutschen Nationalmannschaft ausgepfiffen wird, nur weil er die eine oder andere Chance liegengelassen hat", sagte Löw und gab die lange Pause des Angreifers als einen Grund für die vergebenen Chancen an: "Ich weiß das als Trainer richtig gut einzuschätzen, dass er nicht in Topform sein kann."

Gomez als Sündenbock für den verpatzten Start in die neue Länderspiel-Saison abzustempeln, wäre falsch. Zumal auch andere Spieler weit von ihrer Bestform entfernt waren. Wie beispielsweise die beiden Außenverteidiger Kevin Großkreutz und Erik Durm, die ihre Gegenspieler zu keiner Zeit im Griff hatten und den Großteil der Schuld an den Gegentoren trugen. Doch auch hier wären Pfiffe im allerersten Spiel nach dem grandiosen WM-Triumph fehl am Platz gewesen. Denn wichtig wird es für die Nationalelf erst in der EM-Qualifikation am Sonntag gegen Schottland. Vielleicht wieder mit Gomez in der Spitze.

(seeg)
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