EM-Qualifikation Löw beruft Kölner Hector — nur zwei Gladbacher im Kader

Frankfurt/Main · Mit Neuling Jonas Hector von Bundesliga-Aufsteiger 1. FC Köln und 15 Weltmeistern will Bundestrainer Joachim Löw einen erfolgreichen Jahresabschluss mit der deutschen Nationalmannschaft feiern. In Max Kruse und Christoph Kramer stehen zwei Gladbacher im Aufgebot. Die ebenfalls als Kandidaten gehandelten Tony Jantschke, André Hahn und Patrick Herrmann fanden dagegen keine Berücksichtigung.

 Jonas Hector (r.) steht erstmals im Aufgebot — André Hahn wurde nicht nominiert.

Jonas Hector (r.) steht erstmals im Aufgebot — André Hahn wurde nicht nominiert.

Foto: afp, vel

Wenn Borussia Mönchengladbach den nächsten Block mit sieben Spielen in 23 Tagen hinter sich gebracht hat, winken ab Sonntagabend 13 Tage Pause — wertvolle Regenerations- und Trainingszeit für den dreifachbelasteten Bundesligisten. Obwohl regelmäßig etwa zehn Borussen auf Länderspielreise gehen, war das Team der Daheimgebliebenen stets prominent bestückt. Sowohl Mitte September als auch Mitte Oktober präsentierte sich der VfL auf einem neuen Leistungsniveau, nachdem Lucien Favre länger am Stück mit der Mannschaft gearbeitet hatte.

Im Umfeld des Vereins hatten nun viele damit gerechnet, dass es ab Montag etwas leerer sein würde auf dem Trainingsplatz. Sowohl objektive Kriterien als auch Gerechtigtskeitsgefühle wurden als Argumente dafür genannt, dass Joachim Löw nicht nur Christoph Kramer und Max Kruse, den Weltmeister und den Nicht-WM-Fahrer, für die anstehenden Länderspiele am 14. November in Nürnberg gegen Gibraltar (20.45 Uhr/Live-Ticker) und vier Tage später in Vigo gegen Spanien (20.45 Uhr/Live-Ticker) nominieren würde. Doch genau dafür hat sich der Bundestrainer entschieden. Für Patrick Herrmann, André Hahn und Tony Jantschke wird die Pause kaum anders verlaufen als die vorherige, Julian Korb fährt wie gehabt zur U21.

Dagegen berief Löw einen Neuling, der im September erfolgreich mithalf, die Offensive der Gladbacher im Rheinischen Derby zu stoppen. Der 24 Jahre alte Abwehrspieler Jonas Hector war völlig aus dem Häuschen: "Ich kann es noch gar nicht richtig fassen, dass ich jetzt zum ersten Mal für die Nationalmannschaft nominiert bin. Es wurde zwar schon länger darüber spekuliert, aber für mich war das nie ein Thema, da ich mich vornehmlich auf die Aufgabe beim FC konzentriert habe", ließ Hector auf der Vereinshomepage wissen.

Nach jeweils auskurierten Verletzungen stehen auch die zwei Weltmeister Benedikt Höwedes und Sami Khedira sowie Marco Reus und Lars Bender der DFB-Auswahl wieder zur Verfügung. Auch Andre Schürrle und Christoph Kramer, die beim EM-Qualifikationsspiel gegen Irland (1:1) am 14. Oktober wegen einer Grippe passen mussten, sind wieder an Bord.

Der Bundestrainer verzichtete dagegen auf Stürmer Mario Gomez, der nach seiner rund sechswöchigen Pause wegen einer Oberschenkelverletzung seit diesem Monat wieder für den AC Florenz im Einsatz ist. In Max Kruse und Kevin Volland nominierte Löw aber zwei nominelle Angreifer.

Ebenso wie Gomez fehlen nach wie vor auch Spielführer Bastian Schweinsteiger, Abwehrchef Mats Hummels, Spielmacher Mesut Özil und Julian Draxler, die alle verletzt sind. Das deutsche Aufgebot für das EM-Qualifikationsspiel am 14. November gegen Gibraltar und das Länderspiel am 18. November in Vigo gegen Spanien.

Das deutsche Aufgebot für das EM-Qualifikationsspiel am 14. November gegen Gibraltar und das Länderspiel am 18. November in Vigo gegen Spanien.

Tor: Manuel Neuer (Bayern München), Roman Weidenfeller (Borussia Dortmund), Ron-Robert Zieler (Hannover 96)

Abwehr: Jerome Boateng (Bayern München), Erik Durm (Borussia Dortmund), Matthias Ginter (Borussia Dortmund), Jonas Hector (1. FC Köln), Benedikt Höwedes (Schalke 04), Shkodran Mustafi (FC Valencia), Antonio Rüdiger (VfB Stuttgart), Sebastian Rudy (1899 Hoffenheim)

Mittelfeld: Karim Bellarabi (Bayer Leverkusen), Lars Bender (Bayer Leverkusen), Sami Khedira (Real Madrid), Christoph Kramer (Borussia Mönchengladbach), Toni Kroos (Real Madrid), Thomas Müller (Bayern München), Marco Reus (Borussia Dortmund), Lukas Podolski (FC Arsenal), Andre Schürrle (FC Chelsea), Mario Götze (Bayern München)

Angriff: Max Kruse (Borussia Mönchengladbach), Kevin Volland (1899 Hoffenheim)

(sid)
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