Bundestrainer Löw sieht sein Team als Vorreiter in der Welt

München · Torwart Neuer habe für eine Weiterentwicklung des Spiels gesorgt, sagt der Bundestrainer.

DFB: Löws Abwehrketten seit der WM 2010
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Joachim Löw hat der WM-Triumph neben tiefer "Befriedigung und Freude" auch einige bahnbrechende Erkenntnisse gebracht. Der Bundestrainer sieht Weltmeister Deutschland "in einem Punkt" sogar als "Vorreiter" in der Weiterentwicklung des Spiels. "Wir hatten mit dem Torhüter einen elften Feldspieler. Ich glaube, dass da Manuel Neuer für einen Wandel im Weltfußball sorgt", sagte der Bundestrainer dem "Kicker".

Der 28 Jahre alte Torhüter des FC Bayern München rette nicht nur immer wieder "weit außerhalb vom Strafraum in höchster Not". Noch wichtiger sei: "Er ist hinten sozusagen der Erste, der das Spiel eröffnet und die anderen dirigiert. Das ist die Zukunft im Fußball", urteilt Löw. Neuer wurde insbesondere nach dem knappen 2:1-Erfolg im Achtelfinale gegen Algerien weltweit als "Libero" gefeiert. In der Bundesliga habe er bereits erste Nachahmer dieses von Neuer verkörperten Torwartstils gesehen, sagte Löw.

Einen großen Reifeprozess bescheinigt der Weltmeister-Coach dem vom FC Bayern zu Real Madrid gewechselten Mittelfeldspieler Toni Kroos. Der 24-Jährige habe sich seit der EM 2012 "von einem jungen, talentierten Spieler zum Mann, zum Stammspieler und absoluten Leistungsträger" entwickelt. Besonders beeindruckt ihn die Abgebrühtheit des 53-maligen Nationalspielers. "Er kennt gar keine Nervosität im negativen Sinn." Kroos könne man von heute auf morgen in jede Mannschaft stellen, schwärmte Löw.

Der WM-Erfolg habe zudem bewiesen, dass Teamgeist unentbehrlich ist für große Erfolge. Das sei seine wichtigste Erkenntnis nach zwei gemeinsamen Monaten der Mannschaft in der Vorbereitung und in Südamerika. "Schwarze Schafe verträgt eine Mannschaft nicht mehr."

(dpa)
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