Fotos Länderspiel 2014, Deutschland - Chile: Pressestimmen
So kommentieren die Medien den Sieg der deutschen Nationalmannschaft über Chile.
Bild: "Trotz Sieg noch mehr Sorgen. Chile attackiert früh, stellt mit seinem schnellen Kurzpass-Spiel unsere Abwehr immer wieder vor Probleme. Und nach vorne geht auch nicht viel. Von Klose ist vorne wenig zu sehen (nur 15 Ballkontakte bis zu seiner Auswechslung in der Pause). Offensichtlich ist: Der Lazio-Stürmer ist nach vielen Verletzungen in den vergangenen Monaten nicht richtig fit. "
Rheinische Post: "Zur Unterhaltung des Publikums trugen beide Mannschaft bei, mit starken Aktionen in der Offensive, feinen Lücken in der Abwehr und Stellungsfehlern bei gegnerischen Angriffen. Am Ende hatten die Deutschen im ersten Freundschaftsspiel des WM-Jahres sehr glücklich mit 1:0 gewonnen, Chile aber deckte große Schwächen der DFB-Auswahl auf. Dafür gab es laute Pfiffe."
Focus: "Neuer gut, Götze okay – der Rest macht uns Angst. Deutschland gewinnt 1:0 gegen Chile – aber wie!? Der vorletzte Test vor der WM in Brasilien ging mächtig in die Hose. Das Publikum schickt die DFB-Stars mit Pfiffen in die Kabine. Über allen Köpfen – Spieler, Bundestrainer, Tribünengäste – hängen große unsichtbare Fragezeichen. Deutschland, der WM-Favorit? Nach diesem Spiel müssen alle wohl umdenken."
Spiegel Online: "Deutschland gewinnt, Löw tobt. Gewonnen, aber nicht überzeugt: Die DFB-Elf hat einen überaus glücklichen Sieg gegen starke Chilenen gefeiert. In allen Bereichen zeigte die Auswahl von Joachim Löw zuletzt nicht gekannte Schwächen – der Bundestrainer drehte an der Seitenlinie förmlich durch. Löw wurde an der Seitenlinie immer aufgebrachter. Wild gestikulierend gab er seinen Spielern lautstarke Anweisungen – doch sie brachten keine Verbesserung."
Sportschau: "Die Chilenen stellten von Anfang an die Räume exzellent zu, während die neuformierte deutsche Mannschaft noch Orientierungsprobleme verriet. Das nutzten die Südamerikaner, als Arturo Vidal von Juventus Turin nach einem Eckball aufs Tor köpfte und Philipp Lahm (9.) auf der Linie klären musste. Auf erfolgversprechende Angriffe der Gastgeber, bei denen sich Bastian Schweinsteiger erstmals seit Oktober um einen geordneten Spielaufbau bemühte, warteten die deutschen Anhänger in der ersten Viertelstunde vergebens."
Eurosport: "Deutscher Zittersieg gegen Chile. Besonders die defensive Grundordnung in der DFB-Elf stimmte teilweise gar nicht. Immer wieder gelang es den Südamerikanern über die Außen oder durch die Schnittstelle der Viererkette gefährlich zu werden. Auch das Umschaltspiel nach vorne ging bei Deutschland nur in wenigen Situationen wirklich auf. Bei Balleroberung wirkte das Spiel zu statisch, der ballführende Spieler hatte zu wenige Anspielstationen. Im Hinblick auf die WM kommt auf den Bundestrainer noch eine Menge Arbeit zu, auch Joachim Löw wirkte während der Partie nachdenklich."
Süddeutsche Zeitung: "Sieg mit vielen Pfiffen. Das wunderbare Tor von Mario Götze zeigt eindrucksvoll, was die deutsche Nationalmannschaft spielerisch zu leisten vermag. Doch 99 Tage vor Beginn der Fußball-Weltmeisterschaft bleibt der 1:0-Siegtreffer gegen starke Chilenen ein Ausnahmemoment. Die Zuschauer pfeifen, der Bundestrainer tobt."
Express: "WM-Alarm! Vulkan Jogi spuckt Feuer! Pfiffe, Buh-Rufe, ein ausrastender Bundestrainer. Bei diesem 1:0-Sieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Chile stimmte nichts außer dem Ergebnis. Das kurze positive Fazit: Die traditionelle Pleiten-Serie zum Start in die Turnierjahre ist gestoppt."
Die Welt: "Gleich mehrere Baustellen hatte Bundestrainer Joachim Löw vor dem Spiel gegen Chile ausgemacht. In den 90 Minuten wurden sie nicht weniger. Stattdessen kam mit der Defensive die nächste dazu. Das Länderspiel gegen Chile war vom Bundestrainer höchstpersönlich zum Experiment ausgerufen worden. Auch dadurch, dass er seinem Establishment Dampf machte, indem er vier Grünschnäbel statt halbfitter Stammkräfte mitnahm. Vor allem aber, indem er auf dem Feld an seinem Team herumtüftelte."
FAZ: "Deutscher WM-Stimmungskiller. Es war jedenfalls schon sehr erstaunlich, wie eine Mannschaft mit sechs Bayern-Spielern (Neuer, Boateng, Lahm, Schweinsteiger, Kroos und Götze) von Beginn an derart passiv und uninspiriert im Zusammenspiel mit ihren vereinsfremden Kollegen auftrat. Man konnte auch sagen: dem deutschen Spiel fehlte eine ganz Menge jener Struktur, Spielstärke und Sicherheit, die das Bayern-Spiel nun schon seit Monaten mit enormer Verlässlichkeit auszeichnet."
Tagesspiegel: "Die deutsche Nationalmannschaft geizt in Stuttgart gegen Chile mit Toren, zeigt sich dafür aber großzügig in der Defensive. Mit Glück gewinnt das Team von Joachim Löw dennoch den WM-Test mit 1:0. Der Auftritt der Deutschen war wie die Stimmung unter den 54.449 Zuschauern im Stadion: ein bisschen zurückgenommen, sehr getragen, ohne echte Leidenschaft für die Sache."
Sport1: "Keine WM-Form: DFB-Team mit Dusel-Sieg gegen Chile. Nach Löws Weckruf im Vorfeld der Partie war keine Trotzreaktion zu erkennen, die Abwehr wackelte in vielen Situationen bedenklich, die letzte Entschlossenheit fehlte. Ob es an den ungewohnten, extra für die WM entworfenen schwarz-roten Trikots lag? Die deutsche Auswahl wirkte teilweise wie eine schlechte Kopie ihrer selbst."
Spox: "Das DFB-Team hatte mit den sehr spielstarken Chilenen enorme Probleme und war insgesamt das schwächere Team. Im Vergleich mit den kleinen, wendigen und trickreichen Chilenen wirkten die Deutschen träge und hölzern. Das Tempo, die Gewandtheit und auch den Einsatz der Südamerikaner konnten das DFB-Team nie annehmen. Teilweise war es Einbahnstraßenfußball auf das deutsche Tor, unkontrollierte Befreiungsschläge die einzige Lösung."
Stern: "103 Tage vor dem ersten WM-Ernstfall gegen Portugal bestätigte das DFB-Team die Warnungen des besorgten Bundestrainers: Weder offensiv noch defensiv konnten Philipp Lahm und Co. ihre Ambitionen auf den großen Coup im Sommer in Brasilien untermauern. Denn vor 54.449 Zuschauern hatte die deutsche Mannschaft nach dem siebten Länderspieltor von Götze in der 16. Minute nicht mehr viel zu bieten."
Goal: "Trotz Sieg: Viele DFB-Probleme! Schwaches DFB-Team landet glücklichen Sieg gegen Chile
Deutschland tat sich im Test gegen Chile unglaublich schwer. Mario Götze erzielte den Treffer des Abends, trotzdem steht Bundestrainer Joachim Löw noch vor vielen Fragezeichen."