Nationalspieler vor Absprung aus London Poldi sucht ein neues Zuhause

Frankfurt/Düsseldorf · Es gibt da diesen Lukas-Podolski-Modus. Dabei wird die Gesichtsmuskulatur durch Dauergrinsen extrem beansprucht. Natürlich kann niemand besser als das Original derart gut gelaunt durchs Leben schreiten. In diesen Tagen, bei der Fußball-Nationalmannschaft vor dem Länderspiel morgen \(20\.45/Live-Ticker\) gegen Polen, präsentiert der Profi seine sonnige Seite ausgiebig. "Ich habe gestern gelächelt, ich lächle heute und werde auch morgen wieder lächeln", sagt Podolski.

Lukas Podolski – kölsche Jung, Stimmungskanone, Weltmeister
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Das ist Lukas Podolski

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Es gibt da diesen Lukas-Podolski-Modus. Dabei wird die Gesichtsmuskulatur durch Dauergrinsen extrem beansprucht. Natürlich kann niemand besser als das Original derart gut gelaunt durchs Leben schreiten. In diesen Tagen, bei der Fußball-Nationalmannschaft vor dem Länderspiel morgen (20.45/Live-Ticker) gegen Polen, präsentiert der Profi seine sonnige Seite ausgiebig. "Ich habe gestern gelächelt, ich lächle heute und werde auch morgen wieder lächeln", sagt Podolski.

Dummerweise besteht sein Arbeitsleben aber nicht nur aus Dienstreisen zum Kreis der DFB-Auswahl. In Warschau bei der EM-Qualifikation stehen die Chancen für ihn nicht schlecht, in die Startelf zu rutschen. "Ich versuche, immer alles zu machen, was geht. Letztendlich liegt die Entscheidung beim Trainer, sowohl beim Verein als auch bei der Nationalmannschaft", sagt Podolski. Sowohl Bundestrainer Joachim Löw als auch Podolskis Klub-Trainer Arsene Wenger beim FC Arsenal entschieden sich in diesem Jahr regelmäßig gegen ihn.

Ein Umstand, den auch die Frohnatur im gesteigerten Ausmaß nervt. "Klar, mit der Situation kann man nicht zufrieden sein", sagt Podolski, der mit 118 Länderspielen und 47 Toren der erfahrenste und erfolgreichste aktuelle deutsche Nationalspieler ist. Seine Fähigkeiten scheinen allerdings vor allem außerhalb des Platzes gefragt zu sein. "Poldi ist ein einmaliger Typ, ein unglaublich wichtiger Aspekt für die Mannschaft, auch wenn er nicht auf dem Platz steht", betont Teammanager Oliver Bierhoff.

Podolski ist nun 29 Jahre alt. Er ist irgendwie immer Poldi geblieben, der Kölsche Jung. Das ist nicht weiter betrüblich, im Profifußball kann es sich allerdings schon als ein wenig hinderlich erweisen, wenn man nirgendwo richtig ankommt, weil das Herz noch allzu laut für die Heimat schlägt.

In London bei Arsenal zählt er zu den beliebtesten Kräften. Podolski gewinnt spielerisch Sympathien, dieses Talent kennt keine Grenzen. Sportlich sieht die Bestandsaufnahme für den Berufsfußballer dagegen ernüchternd aus. Er kam in dieser Saison nur in fünf von 13 Pflichtspielen zum Einsatz. In der Startelf stand er nur im unbedeutenden Ligapokal. 139 Spielminuten sind ihm zu wenig. Er hat verkündet, dass er sich gerne verändern würde. Sein Vertrag bei den Gunners läuft bis 2016. Wenger scheint ohnehin nicht mehr auf seine Dienste zu setzen.

Podolski hat klare Vorstellungen — zumindest von dem, was er nicht will. "Ich habe Anfragen", bestätigt er. "Nach Russland, in die Walachei oder in die USA will ich nicht." Als Alternativen bieten sich derzeit Perspektiven in Turin (Juventus) und bei diversen Interessenten in Istanbul. In Köln hat man angesichts eines Gehalts von neun Millionen Euro im Jahr abgewunken. Er selbst sieht die Lage gewohnt entspannt. "Es wird für alles eine Lösung geben."

(RP)
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