Außergerichtliche Einigung Mesut Özil wurde vom Vater verklagt

Düsseldorf · Der Prozess vor dem Düsseldorfer Landgericht um angeblich ausstehende Provisionen in Höhe von 630.000 Euro konnte abgewendet werden. Beide Seiten sollen sich auf einen außergerichtlichen Vergleich geeinigt haben.

Mesut Özil – Spielmacher, Rekordtransfer, Weltmeister
24 Bilder

Das ist Mesut Özil

24 Bilder
Foto: afp, desk

Beinahe wäre ein Streit um Geld und eine Luxuslimousine zwischen Weltmeister Mesut Özil und seinem Vater Mustafa vor dem Düsseldorfer Landgericht verhandelt worden. Doch beide Parteien konnten sich offenbar noch rechtzeitig vor dem für den 19. November angesetzten Prozess außergerichtlich einigen. "Über den Inhalt des Vergleichs haben beide Seiten Stillschweigen vereinbart", sagt Ralf Thönnissen, Vorsitzender Richter am Landgericht.

Der Vater hatte die Marketingfirma seines 26 Jahre alten Sohnes wegen angeblich ausstehender Provisionen aus Ausrüster- und Werbeverträgen in Gesamthöhe von 630.000 Euro verklagt. Daraufhin forderte Mesut Özil ein Darlehen in Höhe von einer Million Euro und einen Geschäftswagen zurück. Die Agentur mit Sitz an der Düsseldorfer Königsallee wollte sich gestern auf Anfrage mit Verweis auf private Angelegenheiten nicht zu dem Sachverhalt äußern.

Dass die Angelegenheit so detailliert überhaupt an die Öffentlichkeit gelangt ist, liegt offenbar an einer Unachtsamkeit des Landgerichts. Die Justizbehörde hatte es versäumt, den längst beigelegten Fall aus der Liste der noch anstehenden Verhandlungen für diesen Monat zu nehmen und ihn gestern Morgen bekanntgegeben (Az.: 2b O 242/13). Der Irrtum fiel erst etwa eine Stunde später auf und wurde in einer Mitteilung korrigiert.

Einen solchen Familienstreit hatte es zuvor im deutschen Fußball in der Form noch nicht gegeben. Wie konnte es soweit kommen? Der Vater des Weltmeisters war bis Oktober 2013 Geschäftsführer der Firma, die sich in der Hauptsache um die Vermarktung des Sohns kümmert. Zum Zerwürfnis soll es im vergangenen Jahr beim Wechsel des damals 24-Jährigen von Real Madrid zum FC Arsenal gekommen sein.

Der spanische Rekordmeister hatte nach den Verhandlungen schwere Vorwürfe gegen Mustafa Özil erhoben, der den 50-Millionen-Euro-Transfer maßgeblich eingefädelt hatte. Anschließend kam es zu einer wochenlangen Schlammschlacht zwischen Vertretern von Real Madrid und Özils Vater. Mesut Özil erklärte damals in einer Mitteilung: "In den vergangenen Wochen wurden entscheidende Weichen für meine Zukunft gestellt. Ich habe langfristige Verträge beim FC Arsenal und auch bei meinem Ausrüster Adidas unterschrieben. Zudem haben sich in London meine Lebenssituation und auch mein Arbeitsumfeld grundlegend geändert. Deshalb wird mein Vater, nachdem er diese Weichen gestellt hat, für mich operativ nicht mehr tätig sein." Mustafa Özil arbeitete seit Juli 2011 als alleiniger Berater seines Sohnes. Für ihn übernahm Mesuts vier Jahre älterer Bruder Mutlu die Geschäftsführung der Marketingagentur.

Der gebürtige Gelsenkirchener Özil sorgt seit Wochen mehr außerhalb als auf dem Fußballplatz für Schlagzeilen. Erst vor wenigen Wochen hatte sich seine Freundin Mandy Capristo öffentlichkeitswirksam von ihm getrennt. Zuvor hatte es Gerüchte gegeben, wonach Özil sich mit einer anderen Frau getroffen haben soll. Grund zur Freude hatte der Arsenal-Star hingegen vorgestern, als er von Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundespräsident Joachim Gauck im Kreise seiner Mitspieler für den WM-Titel im Sommer geehrt wurde.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort