Dreierpack gegen San Marino Wagner lässt großen Worten Taten folgen

In seinem zweiten Länderspiel erzielt Sandro Wagner sein erstes Tor – und lässt gleich zwei weitere folgen. Der selbstbewusste Stürmer hat sich in den Fokus gespielt.

Deutschland - San Marino: Einzelkritik
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Foto: dpa, nic

In seinem zweiten Länderspiel erzielt Sandro Wagner sein erstes Tor — und lässt gleich zwei weitere folgen. Der selbstbewusste Stürmer hat sich in den Fokus gespielt.

Sandro Wagner mag einige Schwächen haben. Ein ausgeprägter Mangel an Selbstbewusstsein gehört sicher nicht dazu. Schon im vergangenen Winter erklärte der Spieler der TSG Hoffenheim: "In bin in meinen Augen seit einiger Zeit der mit Abstand beste deutsche Stürmer." Im Frühjahr hat er diese Feststellung gern noch mal wiederholt. "Und das wird sich auch so schnell nicht ändern", hat er hinzugefügt.

Der Herr hat allerdings nicht nur eine große Klappe. Er lässt kernigen Bemerkungen auch häufig Taten folgen. Nun sogar in der Nationalmannschaft. Beim 7:0-Erfolg über San Marino beim WM-Qualifikationsspiel in Nürnberg erzielte Wagner drei der sieben deutschen Treffer; den Rest der Ausbeute teilten sich Julian Draxler, Amin Younes, Skhodran Mustafi und Julian Brandt. Wagner war also der erfolgreichste Schütze in einem wie erwartet sehr einseitigen Spiel. Und weil Stürmer, vor allem Mittelstürmer, an ihren Toren gemessen werden, war der 29 Jahre alte Spätstarter in Joachim Löws Team also ziemlich gut.

Er hatte allerdings auch einen hervorragenden Zuarbeiter. Vor Wagners Treffern hatte stets Joshua Kimmich sehr entscheidend den Fuß im Spiel. Der Münchner begnügte sich aber nicht mit der Zuarbeit für Wagner, er legte auch für Brandt und Younes auf. Kimmich nützte den Raum, den die tief in der eigenen Hälfte stehenden Männer aus San Marino gestatteten, äußerst effektiv.

Löw lobt Wagner

Löws Mannschaft bemühte sich beim Einspielen für den Confed-Cup um Spielfreude und Tempo. Ein Maßstab war das drittklassige Gästeteam natürlich nicht. Es versuchte, mit viel Einsatz ein wenig besser wegzukommen als beim Hinspiel. Das gelang, in San Marino hatte die DFB-Auswahl um ein Tor höher gewonnen. Seinerzeit war sie mit all ihren Stars angetreten, nun schickte Löw sein "Perspektivteam" auf den Rasen, das ab der nächsten Woche gegen deutlich stärkere Konkurrenz weiter internationale Erfahrung sammeln soll.

Ein paar Trainingseinheiten, der lockere Kick gegen San Marino und das Testspiel in Dänemark Anfang der Woche müssen als Vorbereitung reichen. Nach Löws Maßstäben ist das wenig. Der Bundestrainer ist sonst ein großer Anhänger umfangreicher Vorarbeit für große Turniere. Die demonstrative Gelassenheit, mit der er zum Pokal der Konföderationen blickt, sagt einiges aus über die Wertschätzung der zweiwöchigen Veranstaltung in Russland.

Er versichert allerdings: "Ich fahre mit einiger Vorfreude da hin. Man spürt den Ehrgeiz dieser jungen Mannschaft, alles gut zu machen." Mit einiger Genugtuung kann er feststellen, dass er in der Offensive offenbar Alternativen gefunden hat. Vor allem Wagner hat sich in den Fokus gespielt. "Er hat in dieser Woche einen großen Schritt nach vorn gemacht", urteilt der Coach, "drei Tore tun jedem Spieler gut, egal gegen welchen Gegner." Wagner wird das ähnlich sehen.

(pet)
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