Kantersieg gegen Rumänien U21 betreibt Werbung in eigener Sache

Düsseldorf · Alle Blicke der deutschen U21-Fußballer sind auf die Play-offs gerichtet. Nach dem 8:0 gegen Rumänien ist die Mannschaft von Europameister Horst Hrubesch bereit für den nächsten großen Schritt. Aber in der Relegation droht ein "schwerer Brocken".

Deutschland - Rumänien 8:0
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Acht Volltreffer und ein starker Gesamteindruck: Die deutschen U21-Fußballer sind vor den entscheidenden Play-offs zur Europameisterschaft 2015 bestens in Schuss. "Vor den Play-offs haben sich die Jungs als Mannschaft präsentiert und das auch durchgezogen", sagte Trainer Horst Hrubesch nach dem 8:0 (4:0)-Schützenfest gegen Rumänien. Rund einen Monat vor den Ausscheidungsspielen um die Teilnahme an der EM in Tschechien bewiesen die deutschen Talente, dass ihr Coach auf sie zählen kann.

Durch den Kantersieg zum Abschluss der Gruppenphase in Magdeburg blieb die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der EM-Qualifikation ungeschlagen. Ungleich schwerer dürfte es in den Play-offs werden, die zwischen dem 8. und 14. Oktober ausgetragen werden. Nur die Sieger der sieben Relegationsduelle sind neben Gastgeber Tschechien bei der nächsten U21-EM dabei. Fest steht bislang nur, dass die DFB-Elf ihr Heimspiel in Essen austragen wird.

DFB-Elf droht ein dicker Brocken

Bei der Auslosung der Partien am Freitag in Nyon (14 Uhr) droht den deutschen Junioren ein unangenehmer Kontrahent. Als souveräner Gewinner der Gruppe 6 gehören die Deutschen immerhin zu den gesetzten Teams, die nach einem komplizierten Uefa-Koeffizienten errechnet werden. Im Lostopf befinden sich allerdings Gegner wie die Ukraine, Serbien oder die Niederlande, die nach einem 0:1 gegen die Slowakei als Gruppenzweiter die Play-offs erreicht haben.

Davon lässt sich Kapitän Moritz Leitner jedoch nicht schrecken. "Natürlich warten auf uns zwei schwere Spiele. Aber wir haben große Ziele, für die wir eben auch gute Teams schlagen müssen. Es ist egal, ob das in der Relegation oder bei der EM passiert", erklärte der Stuttgarter. Nur über die EM-Endrunde kann sich die DFB-Auswahl auch für ihr Fernziel, Olympia 2016 in Rio de Janeiro, qualifizieren.

Hrubesch war beim 8:0 gegen Rumänien und dem 2:0 gegen Irland vier Tage zuvor wichtig, dass seine Mannschaft trotz widriger Umstände funktioniert. Mehrere Stammkräfte fehlten in beiden Partien. Es bleibt unklar, ob der Coach in der Relegation mit den Weltmeistern Matthias Ginter, Erik Durm und Shkodran Mustafi sowie dem zuletzt fürs A-Team berufenen Antonio Rüdiger planen kann.

Angreifer Kevin Volland sollte zwar nach einer Verletzung zurückkehren, könnte aber ebenfalls für das A-Team abgestellt werden. Sollte Bundestrainer Joachim Löw weiterhin verletzungsbedingte Personalsorgen haben, dürfte er sich beim erfolgreichen Nachwuchs bedienen. "Es wird immer davon abhängig sein, was oben passiert", sagte Hrubesch. Er ist froh, dass er Alternativen schon gefunden hat.

Dass die Play-offs ihre Tücken haben, zeigt die Vergangenheit. Erst durch ein Tor in letzter Minute durch Benedikt Höwedes setzte sich die deutschen Junioren 2008 gegen Frankreich durch und legten damit den Grundstein für den Titelgewinn der "goldenen Generation" 2009 in Schweden. Zwei Jahre zuvor verlor die DFB-Auswahl in der Relegation gegen England. Vor der EM 2013 in Israel, die nach der Gruppenphase beendet war, wurde in den Play-offs die Schweiz bezwungen.

(dpa)
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