Langer Weg nach Rio U21-Junioren mit Sieg und "Frischfleisch" nach Baku
Mit einem holprigen 2:1-Sieg gegen Dänemark hat für die deutschen U-21-Junioren der lange Weg zu den Olympischen Spielen in Rio de Janeiro begonnen.
Erstmal Baku, Rio kann warten - olympische Träume haben im Alltag der deutschen Fußball-Junioren "U21" vorerst keinen Platz mehr. "Die Mannschaft muss sich noch finden", sagte DFB-Sportdirektor Hansi Flick nach dem noch holprigen 2:1 (0:1)-Erfolg im Testspiel gegen Dänemark in Lübeck. Und auch Trainer Horst Hrubesch erkannte Luft nach oben: "Wir können uns insgesamt noch steigern."
Denn mehr als ein Dutzend neue Spieler, von Routinier Maximilian Arnold augenzwinkernd als "Frischfleisch" tituliert, brachten gegen die Skandinavier fast folgerichtig Abstimmungsprobleme ins Team. Sieben Wechsel binnen 37 Minuten sorgten für nicht unbedingt leistungsfördernde Unruhe. Erst Uwe Seelers Enkel Levin Öztunali brachte den Arbeitssieg in der 82. Minute unter Dach und Fach.
Im ersten Pflichtspiel zur EM-Qualifikation hat der DFB-Nachwuchs am Dienstag (16.00 Uhr MESZ) in Baku von Aserbaidschan wohl schon etwas mehr Gegenwehr zu erwarten. Spielerisch wirkten einige Aktionen durchaus recht ausgereift - solange man sich dem gegnerischen Strafraums nicht allzu forsch näherte. Torschütze Öztunali selbstkritisch: "Vor dem Tor können wir sicherlich noch etwas konsequenter agieren."
Aber auch da war nach dem Seitenwechsel eine Steigerung zu erkennen, nachdem Ex-Torjäger Hrubesch seine Schützlinge, die vom Alter her seine Enkel sein könnten, in der Halbzeitpause durchaus mit Erfolg darauf hingewiesen hatte, wo die Kiste steht. Deshalb fiel das Gesamtfazit des 64 Jahre alten Coachs auch positiv aus: "Wir bringen jetzt junge Spieler mit erfahreneren Akteuren zusammen und werden daraus eine starke Mannschaft formen."
Die beim Trip in die Kaukasusrepublik logistisch auf den Spuren von Joachim Löws Weltmeistern wandelt. Wie es das A-Team bei Reisen in diese Regionen tut, lebt, trainiert, isst und schläft man auch am Schwarzen Meer nach deutscher Sommerzeit, um den kleinen Jetlag zu vermeiden.
Auch diese Maßnahme soll dazu beitragen, die klare Vorgabe Hrubeschs bezüglich der EM-Endrunde 2017 in Polen umzusetzen: "Bei allem Respekt vor der Arbeit anderer Nationen muss es unser Anspruch sein, uns in der Gruppe durchzusetzen." Weitere Vorrundengegner sind die Färöer, Finnland, Österreich und Russland.