0:1 gegen Portugal U21 verpatzt EM-Generalprobe vor den Augen von Löw

Stuttgart · Joachim Löw bringt den U21-Junioren beim letzten Test-Länderspiel vor der EM kein Glück. Beim 0:1 endet auch die Heimserie nach zuvor 32 ungeschlagen Partien. Portugal bleibt ein Angstgegner der DFB-Elf.

U21 verliert gegen Portugal
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Joachim Löw hatte genug gesehen. Rund zehn Minuten vor dem Abpfiff verließ der Bundestrainer in Stuttgart die Arena auf der Waldau und verpasste damit wie viele andere Zuschauer auch den Schlusspfiff der EM-Generalprobe der deutschen U21-Nationalmannschaft gegen Portugal. Am Ende musste sich das Team von DFB-Coach Stefan Kuntz dem Vize-Europameister 0:1 (0:1) geschlagen geben.

Hinsichtlich der jeweiligen Kader-Nominierung für den Confed-Cup und der Junioren-EM im Sommer hatten sowohl Löw als auch Kuntz unabhängig vom Ergebnis wichtige Erkenntnisse gewonnen. "Wir haben einige neue Spieler gesehen und uns ein Bild machen können. Alles andere entscheiden wir in einigen Wochen", sagte Kuntz nach dem Abpfiff bei Eurosport.

Dass sein Team die erste Heimniederlage seit September 2009 kassiert und vor der Endrunde in Polen (16. bis 30. Juni) vor allem in der Offensive enttäuscht hatte, konnte der U21-Coach offenbar verschmerzen.

Bruno Fernandes' Traumtor bringt DFB-Team auf Verliererstraße

Ein Traumtor von Bruno Fernandes (25.) hatte zuvor die Begegnung zugunsten von Portugal, das bei der EM-Endrunde ebenfalls den Titel anpeilt, entschieden. Für die deutsche Mannschaft endete damit die Rekordserie von 32 Heimspielen in Folge ohne Niederlage - in der EM-Qualifikation hatte das DFB-Team alle zehn Spiele gewonnen.

"Das Ergebnis stellt uns nicht zufrieden. Wir haben das heute nicht optimal gelöst und werden daraus unsere Lehren ziehen. Das Tor ist natürlich unglücklich gefallen", sagte Kuntz.

Löw und die insgesamt 6865 Zuschauer sahen von Beginn an eine muntere, temporeiche Neuauflage des bitteren EM-Halbfinals von 2015 (0:5). Die technisch starken Portugiesen stellten die deutsche Dreierkette vor deutlich mehr Probleme als vier Tage zuvor das englische Team, das 1:0 besiegt werden konnte. Da auch die Kuntz-Auswahl mit Antreiber Leon Goretzka (Schalke 04) ihr Glück in der Offensive suchte, kamen die Zuschauer voll auf ihre Kosten.

Einziges Manko war wieder einmal die Chancenauswertung. Jeremy Toljan von 1899 Hoffenheim (4.) zielte ebenso wie Goretzka bei einem Freistoß (17.) vorbei. Die Strafe folgte prompt: Portugals Kapitän Fernandes nahm einen weit geschlagenen Eckball mit vollem Risiko aus 20 Metern direkt, Debütant Odisseas Vlachodimos (Panathinaikos Athen) im deutschen Tor hatte keine Chance.

Nach dem Rückstand verlor das DFB-Team gegen die flinken und früh störenden Portugiesen zehn Minuten lang die Ordnung. Kurz vor der Pause lag dennoch der Ausgleich in der Luft. Der bis dahin glücklose Torjäger Davie Selke (RB Leipzig) scheiterte in seiner schwäbischen Heimat ebenso am starken Schlussmann Joel Pereira (37.) wie kurz darauf der Schalker Max Meyer (39.).

Kuntz wechselte zur Pause fünfmal, dem Spiel ging dadurch etwas das Tempo verloren. Der größte Aufreger resultierte dann auch aus einem groben Schnitzer des Wahl-Stuttgarters Timo Baumgartl. Der VfB-Profi spielte den Ball in die Füße von Daniel Podence, der nach einem Haken das Tor knapp verfehlte (61.). Insgesamt blieb das deutsche Team zwar bemüht, gegen die aufmerksame Abwehr der Gäste aber zumeist auch ideenlos. Der eingewechselte Maximilian Philipp vergab kurz vor dem Abpfiff eine große Chance zum Ausgleich.

(sid/dpa)
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