Neuer Uefa-Wettbewerb DFB-Präsident äußert Kritik an Nations League

Astana/Frankfurt · Die gestern bekanntgegebene Entscheidung des Europäischen Fußballverbands Uefa, nach der WM 2018 eine Nations League für Nationalmannschaften in Europa einzuführen, stößt bei deutschen Vereins- und Verbandsvertretern auf Kritik. "Ich verhehle nicht, dass ich persönlich ganz offen Bedenken geäußert habe. Die Skepsis ist auch noch nicht total verschwunden", sagte DFB-Präsident Wolfgang Niersbach.

 DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (l.) und Uefa-Boss Michel Platini.

DFB-Präsident Wolfgang Niersbach (l.) und Uefa-Boss Michel Platini.

Foto: dpa, jew nic

Mit dem neuen Spielmodus, den die Uefa auf ihrer Tagung in Kasachstans Hauptstadt Astana beschloss, soll die Attraktivität bisheriger Test-Länderspiele gesteigert werden. In der neuen Liga werden in vier leistungsabhängigen Divisionen — in Division A spielen die stärksten Teams, in Division D die schwächsten — Länderspiele ausgetragen. Pro Division gibt es wiederum vier Gruppen, in denen jeweils drei oder vier Mannschaften spielen.

Die vier Gruppensieger der A-Division spielen untereinander den Nations-League-Sieger aus. Zudem sollen die Gruppensieger jeder Division untereinander einen Sieger ermitteln, der dann außerhalb der normalen Turnierqualifikation einen Startplatz für die EM 2020 erhält.

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) fürchtet eine Zusatzbelastung für die Spieler. Die sei ihnen in der Endphase der nationalen und internationalen Wettbewerbe nicht zuzumuten, sagte Liga-Präsident Reinhard Rauball. Bundestrainer Joachim Löw sorgt sich indes darum, dass sein Team nicht mehr gegen attraktive nicht-europäische Gegner antreten kann. "Wir wollen am liebsten immer gegen die großen Nationen im Weltfußball spielen", sagte Löw.

(RP)
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