DFB ermittelt gegen RB-Sportdirektor Rangnick droht nach "Handybeweis" Strafe

Leipzig · Der Platzsturm von Ralf Rangnick inklusive seiner "Handybeweis"-Aktion in der Halbzeit des Pokalkrimis gegen den FC Bayern München hat ein juristisches Nachspiel für den Sportdirektor von RB Leipzig.

Handybeweis! Ralf Rangnick gerät mit Mats Hummels aneinander
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Rangnick gerät mit Hummels aneinander

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Foto: Screenshot Sky

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) leitet gegen den 59-Jährigen ein Ermittlungsverfahren ein. Das bestätigte der DFB am Donnerstag auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur. Rangnick muss nun eine schriftliche Stellungnahme abgeben. Anschließend entscheidet der DFB-Kontrollausschuss, wie das Verfahren weitergeführt wird.

Rangnick war unmittelbar nach dem Pausenpfiff am Mittwochabend in der Red Bull Arena mit seinem Smartphone auf den Platz gestürmt, offensichtlich um dem Schiedsrichtergespann eine höchst umstrittene Szene noch einmal zu zeigen. Referee Felix Zwayer hatte einen Elfmeter-Pfiff nach Rücksprache mit dem Linienrichter wieder zurückgenommen und nur auf Freistoß für Leipzig entschieden.

Mats Hummels hatte Rangnick wie ein Security-Mann zur Seite gedrängt. Danach klärte er die Szene auf: "Ich habe Herrn Rangnick gesagt, dass er das nicht nötig hat und dass es unsportlich ist." Der Weltmeister ging noch weiter. "Es geht nicht, dass er mit dem Handy zum Schiedsrichter geht, um ihm Szenen zu zeigen. Sonst haben die Schiedsrichter demnächst in der Halbzeit nur noch Verantwortliche um die Ohren", sagte er dem TV-Sender Sky.

Rangnick hatte für seine Aktion Kritik und Unverständnis geerntet. Sogar Leipzigs Trainer Ralph Hasenhüttl war wenig begeistert: "Das geht natürlich auch nicht. Das kann in dem Fall dazu führen, dass der Schiedsrichter sich denkt: Naja, so darf er mir nicht kommen." Der ehemalige Referee Peter Gagelmann sagte als Experte des TV-Senders Sky: "Wenn ein Verantwortlicher von der Tribüne in den Innenraum geht und dem Schiedsrichter eine Szene auf dem Handy zeigen möchte, dann finde ich das außerordentlich schlimm."

Leipzig, nach der Gelb-Roten Karte gegen Naby Keita in der 55. Minute in Unterzahl, verlor das Spiel 5:6 nach Elfmeterschießen.

(areh/dpa)
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