Lockerer Sieg gegen Darmstadt Leipzig gibt Zurückhaltung endlich auf

Die Durststrecke ist beendet, RB Leipzig wieder zurück in der Erfolgsspur. Nach dem 4:0 gegen Darmstadt werden die Saisonziele des Aufsteigers nun offensiver kommuniziert.

Die Spieler von RB Leipzig feiern den Sieg gegen Darmstadt vor der Fankurve.

Die Spieler von RB Leipzig feiern den Sieg gegen Darmstadt vor der Fankurve.

Foto: ap, JM

Nach dem Ende der Leipziger Durststrecke sprach Sportdirektor Ralf Rangnick so offen wie nie vom Saisonziel Königsklasse. "Ich gehe schon davon aus, dass wir nicht mehr schlechter werden als Vierter oder Fünfter. Klar wollen wir jetzt am Ende Champions League spielen. Die Chance dazu ist da", sagte Rangnick nach dem 4:0 (1:0) gegen den Tabellenletzten SV Darmstadt 98: "Wer spielt nicht lieber Champions League als Europa League?"

Es scheint, als ist vor der entscheidenden Phase der Bundesligasaison die Zurückhaltung in Leipzig abgelegt. Mit gutem Grund: Der Vorsprung auf Platz fünf ist inzwischen auf zwölf Punkte angewachsen - und die kurze Schwächeperiode beendete das Team von Trainer Ralph Hasenhüttl gegen Darmstadt letztendlich souverän.

"Eigentlich fühlen sich Siege nach einer gewissen Durststrecke immer besonders süß und gut an. Es gibt keine besseren Argumente als Siege in dieser Phase der Saison", sagte Hasenhüttl. Und Rangnick ergänzte: "Heute war es wichtig für die Psyche und das Selbstvertrauen, das Spiel zu gewinnen."

Denn das nach zuletzt nur einem Punkt aus den drei Spielen gegen die Abstiegskandidaten Augsburg, Wolfsburg und Bremen noch nicht wieder alles beim Alten war, war deutlich zu spüren. Sowohl im Spiel, als das Team nach dem frühen 1:0 (12.) durch den überragenden Rückkehrer Naby Keita zwischenzeitlich den Faden verlor. Als auch danach: Die Spieler waren sichtlich erleichtert, die Fans feierten den Aufsteiger auch noch lange nach Schlusspfiff.

"Wir waren nicht so cool, dass wir das so locker wegstecken. Wir waren hektisch und nervös. Das lag vielleicht auch an den Ergebnissen zuletzt", sagte Hasenhüttl mit Blick auf die durchwachsene erste Hälfte, in der die Gäste mehrere gute Chancen zum Ausgleich hatten. Am Ende sorgten die Tore von Emil Forsberg (67.), Willi Orban (79.) und erneut Keita (80.) aber für den deutlichen Endstand.

Enorm wichtig dabei: Die Rückkehr Keitas ins Team. Vor drei Wochen hatte er nach dem 0:1 gegen den VfL Wolfsburg noch einen Kreislaufkollaps erlitten - am Samstag stand er nach seinem Doppelpack lächelnd und ohne sichtbare Probleme in den Katakomben. Doch der 22-Jährige glänzte nicht nur mit seinen Treffern. Ballsicher und mit viel Übersicht war er neben Emil Forsberg der überragende Spieler der Leipziger. Von gesundheitlichen Problemen keine Spur.

"Dass das zwei Spieler sind, die in einer homogenen Mannschaft den Unterschied ausmachen, hat man heute wieder gesehen", sagte Rangnick - und bezog Forsberg in sein Sonderlob mit ein. "Das erste Tor macht er super, er war sehr präsent. Ich finde, seine Leistung war richtig gut. So kann es weitergehen", sagte Hasenhüttl. In der kommenden Saison dann am liebsten in der Champions League.

(sid)
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