Halbleeres Stadion in der Europa League Leipzig-Anhänger erfinden Schlachtrufe für einsame Fans

Leipzig/Düsseldorf · Nach vier Pflichtspielen ohne Sieg braucht RB Leipzig dringend einen Erfolg im Europa-League-Hinspiel gegen Zenit St. Petersburg. Das Zuschauer-Interesse am Achtelfinale aber ist - nett gesagt - überschaubar. Einige Fans schämen sich, andere versuchen es mit Galgenhumor.

Leipzig-Fans twittern Gesänge für leeres Stadion
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Foto: afp

Vor einer drohenden Minuskulisse kann RB Leipzig wohl nicht auf seinen Heimvorteil gegen Zenit St. Petersburg setzen. Für 15 Euro bietet der deutsche Vizemeister mittlerweile Eintrittskarten für das Hinspiel im Achtelfinale der Europa League an, die Red Bull Arena könnte bei ungemütlichem Winterwetter womöglich nur zur Hälfte gefüllt sein.

Es werden wohl kaum mehr als 25.000 Zuschauer kommen. Schon gegen den 1. FC Köln vor eineinhalb Wochen (1:2) waren es nur 31.793 Besucher.

RB-Coach Ralph Hasenhüttl flüchtete sich auf der Pressekonferenz am Mittwoch in Galgenhumor. "Vielleicht gehen sie davon aus, dass wir die Runde schaffen. Dann kommen sie das nächste mal wieder", sagte der Österreicher über die Zuschauer.

Und auch viele Anhänger versuchen es mit Ironie. Bei Twitter sammelten sie unter dem Hashtag #leeresStadionGesänge Schlachtrufe für einsame Fans in der Kurve. Die besten Tweets haben wir hier gesammelt.

Für den Zuschauerschwund gibt es verschiedene Gründe: Ein unattraktiver Gegner in einem im Vergleich zur Champions League unattraktivem Wettbewerb, die späte Anstoßzeit (21.05 Uhr), viele Heimspiele innerhalb kurzer Zeit und zudem die Angst vor russischen Hooligans. Außerdem wird das Spiel bei Sport1 im Free-TV übertragen. Dass so wenig Fans kommen, ist dennoch erschreckend.

So mancher Leipzig-Fan schämt sich wegen der drohenden Minuskulisse. "Die Anstoßzeit ist schwierig, das wissen wir, aber es kann doch nicht sein, dass gerade mal ein Viertel der Tickets bisher verkauft wurden", hieß es Anfang der Woche in einem Beitrag des Fanclubs "Südkurve Leipzig - Vorwärts Rasenball": "Gleich im ersten Jahr im internationalen Wettbewerb sowas und wir dachten immer, wir wollen es allen Kritikern zeigen und beweisen, was Leipzig für eine Fußballstadt ist. So können wir uns irgendwo unterhalb von Wolfsburg einordnen. Es ist echt peinlich."

Mittlerweile ist der Post auf der Facebook-Seite allerdings nicht mehr zu finden.

(areh)
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