Leipzig-Stürmer wieder in der Kritik Werner erzürnt erneut die Fans

Mönchengladbach · Timo Werner hat erneut für Aufsehen gesorgt. Mit einer angeblichen Schwalbe in der letzten Aktion der Partie bei Borussia Mönchengladbach zog sich der Stürmer den Zorn vieler Fans zu. Ilkay Güngogan verteidigte den Leipziger bei Twitter.

Bundesliga 16/17: Timo Werner fällt erneut negativ auf
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Wieder Schwalben-Ärger für Timo Werner

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Foto: Dirk Päffgen

Timo Werner wird seinen Ruf einfach nicht los. Nachdem der Stürmer im Heimspiel gegen Schalke 04 Anfang Dezember in der Anfangsphase mit einer dreisten Schwalbe einen Elfmeter für RB erschwindelte, kommt er nicht zur Ruhe. Sogar bei der , nach der Aktion in Mönchengladbach gingen die Anfeindungen weiter.

Bei Twitter echauffierten sich zahlreiche Fans über Werners erneute Schwalbe. Nach dem letzten Freistoß der Partie geriet Werner mit Tony Jantschke im Leipziger Sechzehner aneinander und fiel plötzlich um. "Die Schauspieleinlagen von Timo Werner haben eine besondere Qualität. Fast jeder Profi übertreibt, er zelebriert", schreibt ein User. Ein anderer meint: "Timo Werner ist ein ganz schwacher Typ und wird nur deswegen auch kein ganz großer Fußballer." Das Wort "Schauspieler" ist unter dem Suchbegriff "Timo Werner" bei Twitter keine Seltenheit.

Allerdings erhielt Werner auch prominente Rückendeckung. Nationalspieler Ilkay Gündogan verteidigte Werners Aktion. "Fehler gemacht — ja. Aber langsam sollten einige "Fans" ihren Umgang mit Timo Werner mal kritisch überdenken. Der Junge ist erst 20! #genug", schrieb der Ex-Dortmunder bei Twitter.

Fakt ist: Jantschke traf Werner am Fuß. Was der Stürmer dann daraus macht, ist natürlich übertrieben. Das ist aber auch die Hetzjagd, die auf Werner veranstaltet wird, sobald es zu einer solchen Szene kommt. Für Werner selbst war die Situation eindeutig. "Ich glaube, man sieht ganz deutlich, dass er mir mit beiden Beinen auf den Fuß steigt, mehr ist dazu nicht zu sagen."

Die beiden Trainer sahen die Szene etwas unterschiedlich. "Ein Stück weit gehört es dazu. Es hat natürlich die Atmosphäre noch einmal ein bisschen angeheizt. Die Aktion von Timo Werner war unnötig. Jeder hat gesehen, dass es nicht der große Schubser war", sagte Gladbachs Trainer Dieter Hecking. Sein Gegenüber Ralph Hasenhüttel nahm Werner in Schutz: "Laut Bildern, die ich auch gesehen habe, ist ihm jemand auf den Fuß gestiegen. Timo hat eine Vorgeschichte, und dann wird auch gerne mehr draus gemacht. Da muss man ein bisschen vorsichtig sein."

Am Montag legte Hasenhüttl gegen die Kritiker nach: "Wenn man ihn nach dem Abpfiff auf eine Szene reduziert, wo ein gegnerischer Spieler ihm mit Absicht auf den Fuß steigt, dann ist das ein Versuch, ihn mit Absicht zu verunglimpfen. Das kann nicht sein."

Bundestrainer Joachim Löw beschäftigt sich nicht mit Werners angeblicher Fallsucht, sondern mit seinen fußballerischen Fähigkeiten. "Timo Werner ist die Weltklasse zuzutrauen", sagte der Bundestrainer am Montag in einem "kicker"-Interview. Werners Treffer zum zwischenzeitlichen 2:0 in Mönchengladbach war bereits sein zwölftes Saisontor. Damit ist Werner aktuell der beste deutsche Stürmer und wird bald sicherlich die Chance in der Nationalmannschaft erhalten. Und spätestens, wenn Werner für die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes ein wichtiges Tor erzielt, haben die kritischen Fans, die ihn jetzt beschimpfen, Werner wieder lieb. Der Fußball ist manchmal ein komisches Geschäft.

(seeg)
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