Trauer um Ex-Trainer "Sascha Lewandowski war ein Teil der Bayer-Familie"

Düsseldorf/Leverkusen · Mit Erschütterung hat der deutsche Fußball auf den Tod von Sascha Lewandowski reagiert. Der frühere Coach von Bayer Leverkusen und Union Berlin war am Mittwoch tot in seiner Wohnung in Bochum aufgefunden worden.

Reaktionen zum Tod von Sascha Lewandowski
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Foto: dpa, mb nic

"So stark betroffen wie heute war ich noch nie", sagte Bayer Leverkusens früherer Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser unserer Redaktion. "Es ist fürchterlich, wenn man ihn so gut kannte wie ich. Er war als Mensch immer authentisch, er hat sich nie verstellt. Man hatte bei ihm nie das Gefühl, dass er etwas anderes gesagt hat, als er gedacht hat", sagte Holzhäuser Während Holzhäusers Amtszeit in Leverkusen arbeitete Lewandowski sowohl als Jugendtrainer als auch als Coach der Profimannschaft. Holzhäuser gilt als Hauptförderer von Lewandowski.

Auch sein Nachfolger Michael Schade zeigte sich bestürzt. "Sascha Lewandowski war ein wunderbarer Mensch, der in Leverkusen Spuren hinterlassen hat. Sein Name ist eng verbunden mit den sportlichen Erfolgen unseres Klubs in den vergangenen Jahren. Es ist furchtbar, dass er nun nicht mehr unter uns ist. Wir alle hatten gehofft, ihn im Sommer wieder auf einer Trainerbank zu sehen", sagte Schade in einer Mitteilung des Vereins.

Sportdirektor Rudi Völler war fassunglos: "Es ist für uns alle kaum vorstellbar, dass Sascha tot ist. Er war ein toller Mensch, der all seine Kraft und Leidenschaft in seine Arbeit einbrachte. Sowohl im Jugend- als auch im Lizenzspielerbereich hat Sascha fantastische Arbeit geleistet. Unser tiefes Mitgefühl gilt seinen Hinterbliebenen", sagte er. Für Manager Jonas Boldt "bleibt insbesondere der Mensch Sascha Lewandowski in Erinnerung, unabhängig von seiner erfolgreichen und langjährigen Tätigkeit als Trainer. Saschas Tod ist ein großer Verlust."

Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff äußerte sich im EM-Quartier zu der trairigen Nachricht. "Wir haben das nach dem Training erfahren. Wir sind bestürzt und sehr traurig", sagte Bierhoff am Donnerstag in Évian-les Bains. "Die Gedanken sind bei ihm, seiner Familie und seinen Freunden." Man müsse nun abwarten, was die weiteren Nachrichten bringen würden, sagte Bierhoff.

Rummenigge ist "absolut geschockt"

Die Nachricht vom Tod des 44-Jährigen war auch Thema am Rande der DFL-Sitzung zur Vergabe der Medienrechte in Frankfurt/Main. "Ich bin absolut geschockt. Da kann man nur große Trauer empfinden", sagte Bayern Münchens Vorstandboss Kar-Heinz Rummenigge dem SID. Auch Geschäftsführer Andreas Rettig vom Zweitligisten FC St. Pauli reagierte bestürzt. "Wir haben gerade mit ein paar Kollegen darüber gesprochen, alle sind geschockt und tief betroffen. Das wirft einen Schatten auf das Treffen heute", sagte der ehemalige DFL-Geschäftsführer.

Auch zahlreiche Spieler äußerten Beileidsbekundungen. "Das ist eine sehr traurige Nachricht, noch dazu, wenn man diesen Menschen kannte", sagte Roberto Hilbert unserer Redaktion. "Sie erreichen mich in der Reha in Leverkusen. Die Leute, die heute hier sind, sind alle sehr betroffen. Die Stimmung ist getrübt, viele kannten ihn, er war Teil der Bayer-Familie. Ich habe Sascha Lewandowski als tollen Trainer und Menschen kennengelernt. Fußball-Deutschland verliert einen großen Fachmann und wunderbaren Menschen. Mein Mitgefühl gehört den Angehörigen."

Bayer-Profi Hakan Calhanoglu twitterte, er sei schockiert. "Ruhe in Frieden, Sascha Lewandowski. Allen Angehörigen ganz viel Kraft." Pierre-Michel Lasogga bezeichnete Lewandowski als einen "der besten und talentiertesten Trainer, bei dem ich spielen durfte. Danke für alles. Ruhe in Frieden, Trainer." Bayers früherer Ersatztorwart Andres Palop schrieb auf Spanisch: "Mein letzter Trainer als Profi" und wünschte der Familie via Twitter viel Mut und Kraft.

Lewandowski hatte zuletzt Zweitligist Union Berlin trainiert, wo er Anfang März wegen eines Burnout zurückgetreten war. "Wir sind tief bestürzt und unglaublich traurig. Unsere aufrichtige Anteilnahme und unser tiefes Mitgefühl gilt der Familie und den Angehörigen von Sascha Lewandowski", wurde Union-Präsident Dirk Zingler in einer Mitteilung auf der Vereinshomepage zitiert.

(areh/klü/sand)
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