Streit mit Nürnbergs Trainer Gertjan Verbeek "Streich würde niemals einen Kollegen beleidigen"

Düsseldorf · Der Zwist zwischen den Bundesliga-Trainern Christian Streich (SC Freiburg) und Gertjan Verbeek (1. FC Nürnberg) am Wochenende hat ein sportjuristisches Nachspiel. Der Kontrollausschuss des DFB ermittelt gegen den Niederländer. Lutz Hangartner (70), Präsident des Bundes Deutscher Fußball-Lehrer (BDFL), ist entsetzt über den Vorfall und fordert die Branche zur Einhaltung eines selbst gegebenen Ehrenkodex auf.

Christian Streich: Das ist der Trainer des SC Freiburg
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Foto: AFP/INA FASSBENDER

Herr Hangartner, zwei Trainer geraten sich öffentlich in die Wolle — was sagen Sie als Vertreter des Berufsverbands dazu?

Gertjan Verbeek: harter Hund aus Holland
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Hangartner Das sind natürlich Bilder, die wir absolut nicht gerne sehen. Trainer haben eine besondere Vorbildfunktion. Es sind sicher viele Emotionen im Spiel, aber man darf auch den Bogen nicht überspannen und sich derart gehen lassen. Das ist dann einfach zu viel.

Wie beurteilen Sie den konkreten Fall?

Hangartner Ich muss zugeben, ich bin da schon ein wenig befangen. Christian Streich war mein Spieler beim Freiburger FC, wir haben ein enges Verhältnis. Ich habe ihn noch am Abend angerufen. Er hat mir versichert, an den Vorwürfen sei nichts dran. Ich glaube ihm, dass er seinen Kollegen nicht beleidigt hat. Er schießt schon einmal über das Ziel hinaus, aber das weiß er auch.

Gegen Verbeek ermittelt nun der DFB. Hat der BDFL auch eine Möglichkeit, einen Kollegen zu sanktionieren?

Hangartner Nein. Es ist nicht unsere Aufgabe. Wir sind als Verband gleichwohl um einen Austausch und ein vernünftiges Miteinander unserer Mitglieder bemüht.

Haben Sie denn schon das Gespräch mit Herrn Verbeek gesucht?

Hangartner Das hat sich bislang noch nicht ergeben. Er ist ja noch recht neu bei uns in der Liga. Auf Einladungen zu Verbandstagungen hat er bisher nie reagiert.

Wie soll es jetzt weitergehen?

Hangartner Ich werde die Tage mal in Nürnberg anrufen und versuchen, zwischen den Parteien irgendwie zu vermitteln.

GIANNI COSTA FÜHRTE DAS GESPRÄCH.

(RP)
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