Hannover 96 und SC Freiburg Die Liga der uneitlen Gentlemen

Hannover · Fast alles ist, wie man es erwarten kann. Hannover 96 feiert unter Tränen und Grölen den Klassenerhalt. Freiburg verabschiedet sich nach dem 1:2 in Niedersachsen ebenfalls unter Tränen und ziemlich leise von den Fans und von der Bundesliga. In diesem Tumult der Gefühle bleiben nur zwei Männer ganz bei sich, die Trainer Michael Frontzeck und Christian Streich.

SC Freiburg: Spieler vergießen bittere Tränen
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Freiburger vergießen bittere Tränen

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Statt sich selbst angemessen in die Brust zu werfen, weil die fünfwöchige Rettungsmission erfolgreich beendet ist, sagt Frontzeck: "Ich bin ein Teil dieser Mannschaft, nicht mehr und nicht weniger. Ich bin stolz darauf, was wir zusammen mit den Fans bewegt haben. Es ist etwas entstanden. Aber ich nehme mich dabei nicht so wichtig." Streich reagiert auf die achte Nachfrage zu seiner beruflichen Zukunft so: "Alle haben mich gefragt, ob ich weitermache. Das gibt mir zu denken. In was für einer Welt leben wir denn? Ich habe einen Vertrag und den werde ich erfüllen. Das ist doch wohl völlig normal. Der SC Freiburg ist ein kleiner Verein, aber ein großer Verein — vom Wesen her." Keiner ist größer als dieser Klub, will er damit sagen.

Selbstverständlich wird Streich am fälligen Neustart des Sportclubs mitarbeiten, an entscheidender Stelle. Erneut muss die zu Recht vielgerühmte Fußballschule im Breisgau bundesligatauglichen Nachwuchs heranbilden. Streich ist nicht ganz sicher, ob das innerhalb einer Zweitliga-Saison gelingen kann. Aber er ist überzeugt davon, "dass wir wiederkommen werden und den Fußball spielen, der den Menschen in Freiburg wieder Freude bereitet".

Das glaubt auch der Kollege Frontzeck, der selbst mal zwei Jahre für Freiburg spielte. Ob er seine Arbeit in Hannover fortsetzen kann, ist noch nicht sicher. Er ist allerdings der erste Gesprächspartner für Präsident Martin Kind. Große Eile hat Kind nicht. "Wir werden am Dienstag telefonieren und dann gucken wir mal, wann wir uns treffen", sagte der Hannoveraner Präsident Martin Kind. Er sei in Fragen einer Vertragsverlängerung aber sehr optimistisch, erklärte Kind. Derartige Ankündigungen kann Frontzeck schon mal als Zusage verbuchen.

(RP)
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