Endspiel gegen Bielefeld? Effenberg bleibt vorerst Trainer in Paderborn

Paderborn · Stefan Effenberg wird auch am kommenden Wochenende auf der Bank des Zweitligisten SC Paderborn sitzen. "Ich gehe am Sonntag in das Derby gegen Bielefeld. So war das Ergebnis des Gesprächs", sagte Effenberg Sky Sport News HD nach einem Telefonat mit Klubpräsident Wilfried Finke am Samstag.

Stefan Effenberg bleibt vorerst Trainer des SC Paderborn 07
Foto: dpa, frg jhe

Paderborn wartet sein neun Spielen auf einen Sieg, den Ostwestfalen droht als Tabellen-16. der zweite Abstieg in Folge. "Ich bin mir der Situation bewusst, ich kenne die Mechanismen", sagte Effenberg: "Wir haben uns ganz normal unterhalten. Natürlich ist die Situation nicht einfach, aber es ist wichtig, dass man zusammenhält."

Finke bestätigte die Gnadenfrist für Effenberg. "Er ist sich im Klaren darüber, dass er bisher im Februar noch nicht geliefert hat", sagte der Vereinsboss bei Sport1: "Aber er hat mich damit überzeugt, wie er am kommenden Wochenende in Bielefeld spielen lassen will." Am Sonntag soll es allerdings noch eine Telefonkonferenz mit den Verantwortlichen des Vereins geben.

Rückendeckung erhält Effenberg von seiner Frau Claudia. Diese schrieb bei Twitter, dass ihr Mann ein guter Trainer sei. "Es wird immer weiter gehen!", antwortete Claudia Effenberg auf einen Tweet, in dem ein User seine Hoffnung auf einen Verbleib Effenbergs in Paderborn äußert.

Finke hatte sich kurz nach dem 0:4 gegen den 1. FC Kaiserslautern am Freitag noch skeptisch geäußert. "Jeder Trainer weiß, dass nach neun Spielen ohne Sieg auch die Trainer-Diskussion nicht ausbleibt", sagte er der Sport Bild: "Ich sehe das nicht so, dass wir es zu 100 Prozent schaffen. Seit dem Spiel gegen Kaiserslautern bin ich zutiefst besorgt."

Das sahen die Fans offenbar ähnlich. Noch vor Schlusspfiff waren "Effe raus"-Rufe nicht zu überhören, nach Spielende marschierten etwa 100 Anhänger einmal um das Stadion zur Geschäftsstelle und versuchten, die Absperrung zu überwinden, um die Spieler zur Rede zu stellen. Manager Michael Born und Kapitän Marvin Bakalorz stellten sich und diskutierten lange mit den Fans.

Effenberg wirkte derweil fassungslos. "Ich muss das erst einmal sacken lassen", sagte der 47-Jährige und konstatierte, dass "der eine oder andere Spieler mit der Situation des Abstiegskampfs nicht umgehen" könne. Daher werde die Mannschaft im Derby bei Arminia Bielefeld ein anderes Gesicht erhalten. "Die Startelf wird definitiv verändert. So wird es die Mannschaft nicht mehr geben", sagte Effenberg.

Die Spieler immerhin zeigten sich selbstkritisch — und stellten sich hinter ihren Trainer. "Er stellt uns super ein, aber er kann die Tore ja nicht selber schießen", sagte Moritz Stoppelkamp. Stürmer Süleyman Koc sagte im Gespräch mit Sport1: "Ich hoffe nicht, dass er rausgeschmissen wird. Er ist der Beste, er kann nichts dafür, dass wir so dumm sind und nicht das umsetzen, was er uns vorgibt." Der Effenberg-Effekt, der gleich zu Beginn zu zwei Siegen in Folge geführt hatte, scheint jedenfalls schon wieder völlig verflogen. Einen mageren Punkt aus fünf Spielen gab es zuletzt, der zweite Abstieg in Folge droht mehr denn je. Fest steht so oder so: Effenberg stehen ungemütliche Tage ins Haus.

(seeg/sid)
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