Darmstadt 98 Gekommen, um zu bleiben

Darmstadt · Aufsteiger SV Darmstadt galt vor der Saison als sicherer Abstiegskandidat. Nach zuletzt sechs Spielen ohne Niederlage sind die "Lilien" auf einem guten Weg, auch im kommenden Jahr in der 1. Liga spielen zu können.

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Darmstadt - Ingolstadt

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Foto: dpa, ade hak

Neun und zehn statt 17 und 18 - die beiden unbeugsamen und unbequemen Aufsteiger Darmstadt und Ingolstadt werden die Bundesliga wohl auch in der kommenden Saison bereichern. Nachdem sich der FC Ingolstadt bereits in den vergangenen Wochen mit den beiden Heimsiegen gegen Schalke und Gladbach so gut wie gerettet hatte, gelang am Samstag auch Darmstadt ein Riesenschritt in Richtung Klassenverbleib. "Nie mehr Zweite Liga", hallte es nach dem 2:0 (0:0) im Aufsteigerduell mit Ingolstadt durch das Stadion am Böllenfalltor.

Doch trotz nun acht Punkten Vorsprung auf den Erzrivalen Eintracht Frankfurt auf dem ersten Abstiegsplatz und vier Zählern Differenz zu Werder Bremen auf dem Relegationsrang war bei den Verantwortlichen und Spielern der "Lilien" von Feierlaune noch nichts zu spüren. "Eines weiß ich sicher, 35 Punkte werden nicht reichen", sagte Trainer Dirk Schuster.

Als der zweite Heimsieg der Saison perfekt war, blieb Schuster ganz ruhig. Eine kurze Verabschiedung vom vierten Offiziellen Thorsten Schriever, ein freundlicher Händedruck mit Ingolstadts Trainer Ralph Hasenhüttl - das war's. "Wir tun gut daran, auf dem Boden zu bleiben und uns weiter auf unsere Aufgaben zu konzentrieren", sagte Schuster, der mit seinem Team nicht nur das sechste Spiel in Serie ohne Niederlage blieb, sondern nach dem 2:1-Triumph beim Hamburger SV auch den zweiten "Dreier" in Folge holte.

Seine Spieler gingen nach dem verdienten Erfolg gegen den Mitaufsteiger auf eine ausgedehnte Ehrenrunde, doch auch die Profis wollten noch nichts davon wissen, dass das nächste Wunder von Darmstadt bereits perfekt sei. "Ein Meilenstein war es, denke ich, nicht", sagte Torjäger Sandro Wagner, der nach dem Führungstreffer durch Konstantin Rausch (51. Minute) fünf Minuten vor dem Ende alles klar machte. "Aber wenn man sieht, dass die anderen Klubs da unten auch gepunktet haben, war das sehr wichtig. Es war ein schöner Nachmittag."

Schön anzusehen war das Geschehen lange Zeit zwar nicht. Doch das war beim Duell dieser beiden Teams auch nicht zu erwarten. Darmstadt und Ingolstadt gelten bei den anderen 16 Erstligisten wohl als die unbeliebtesten Gegner. Aggressivität, Kampfeswille und Leidenschaft - das sind die Attribute, die diese ungewöhnlichen Neulinge ausmachen. Das ist der Grund dafür, dass beide Vereine wohl auch in der kommenden Spielzeit zur Beletage des deutschen Fußballs gehören.

(dpa)
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