Zahlreiche Testspiel-Pleiten Bundesligisten rumpeln durch die Vorbereitung

Düsseldorf · Es läuft noch nicht rund bei vielen Bundesligisten. Bemerkenswert viele Testspiel-Begegnungen gingen in den vergangenen Tagen verloren. Doch wer zeigte sich besonders formschwach? Und ist das wirklich so alarmierend mehrere Wochen vor dem Saisonstart?

So läuft die Vorbereitung der Bundesligisten
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Foto: afp, eis/

Was Bayern München bislang von seiner Reise nach Asien mitnehmen kann, sind zwei Niederlagen und viel Korrekturbedarf. Besonders der Auftritt beim 0:4-Debakel gegen den AC Mailand im chinesischen Shenzhen ließ aufhorchen. "Das Ergebnis hat mich etwas überrascht. Wir haben nicht gut gespielt und sind dementsprechend enttäuscht", lautete das Fazit von Bayern-Trainer Carlo Ancelotti. Gefährdet die anstrengende Werbetour den sportlichen Erfolg? Uli Hoeneß kündigte bereits Konsequenzen an.

Mit dem holprigen Start in die Vorbereitung steht Bayern München aber nicht alleine da — siehe Borussia Dortmund mit dem neuen Trainer Peter Bosz. "Wir haben zwei Tore reinbekommen, drei, vier oder fünf hätten es sein können, sein müssen. Wieso waren so viele Chancen da? Was haben wir falsch gemacht?", fragte sich der Niederländer nach dem schwachen 2:2-Remis gegen den VfL Bochum. Zuvor misslang bereits das Debüt von Bosz beim kläglichen 2:3 im Testspiel gegen den Viertligisten Rot-Weiss Essen. Zwischendrin gab es auf der Asien-Reise immerhin aber auch einen 3:1-Erfolg gegen den AC Mailand.

Insgesamt bleibt der Eindruck, dass die Vorbereitung vieler Bundesligisten aktuell extrem schwerfällig verläuft — vor allem, wenn man die Testspiele heranzieht. Bayer Leverkusen beispielsweise blieb beim 2:3 in Sandhausen im dritten Spiel ohne Sieg, ebenso wie der VfB Stuttgart durch ein 1:2 beim Zweitligisten 1. FC Heidenheim. Ein ähnliches Bild bei Borussia Mönchengladbach: Von sieben Freundschaftsspielen gelang nur beim ersten Test gegen den Wuppertaler SV ein 1:0-Erfolg, zuletzt gab es gegen den 1. FC Nürnberg eine 1:2-Pleite.

So erfreulich eine reibungslose Saisonvorbereitung für die Vereine wäre, so verständlich sind auch die schwankenden Auftritte. Die Trainingsarbeit besonders zu Beginn der Vorbereitung ist hart, müde und schwere Beine sind die Folge. Vieles wird auch noch ausprobiert, das Ergebnis ist oft zweitrangig. Außerdem befinden sich die Vereine der 2. Bundesliga eine Woche vor dem Saisonstart bereits nahe der Top-Verfassung — und sind damit deutlich fitter, spritziger und eingespielter als die Mannschaften eine Liga höher. Das zeigte sich an diesem Wochende mit zahlreichen Testspielen zwischen Erst- und Zweitligisten deutlich.

Und Reisestrapazen nach Asien für Bayern München oder Borussia Dortmund sind ebenfalls nicht zu unterschätzen. "Man hat schon gemerkt, dass die Mannschaft müde war. Man hat die Strapazen gemerkt", sagte Bayern-Vorstandsboss Karl-Heinz Rummenigge der "Bild". Die Niederlagen können aktuell noch kleine Mahnungen zur richtigen Zeit sein, denn drei Wochen vor dem Auftakt in den DFB-Pokal und vier Wochen vor dem Bundesliga-Start, bleibt noch genügend Zeit zur Nachjustierung.

"Man wird auf jeden Fall daran erinnert, dass nicht alles von alleine geht", erklärte Thomas Müller nach dem Spiel gegen den AC Mailand. Und sein Trainer Ancelotti ergänzte: "Wir haben noch Zeit, um uns auf die reguläre Saison vorzubereiten. Aber das müssen wir auch machen".

(dbr)
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