"Vielleicht irgendwann Bundestrainer" Löw adelt Hoffenheim-Trainer Nagelsmann

Frankfurt/Main · Bundestrainer Joachim Löw traut Hoffenheims jungem Erfolgscoach Julian Nagelsmann eine große Karriere zu.

Das ist Bundestrainer Julian Nagelsmann - von Hoffenheim über Leipzig, Bayern München zum DFB
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Das ist Fußball-Bundestrainer Julian Nagelsmann

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Foto: dpa/Arne Dedert

"Wenn Julian Nagelsmann so weiter macht, dann bin ich überzeugt, dass er ein großer Trainer wird", sagte Löw in einem Interview der "Sport Bild" über den 29-Jährigen. "Vielleicht will er irgendwann mal einen anderen Verein in Deutschland, im Ausland trainieren. Vielleicht wird er eines Tages Bundestrainer. Er hat sicher gute Voraussetzungen."

Nagelsmann war kürzlich vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) als "Trainer des Jahres 2016" ausgezeichnet worden. Der Senkrechtstarter hatte 1899 Hoffenheim in der vergangenen Spielzeit vor dem Abstieg gerettet und aus der Mannschaft einen Champions League-Anwärter gemacht. "Ich halte viel von ihm. Weil sich Hoffenheim unter ihm völlig verändert hat", lobte Löw. "Er besitzt viel Kompetenz, Empathie und einen guten Draht zu den Spielern."

Nagelsmann bekräftigte erneut, auch im kommenden Jahr Hoffenheim trainieren zu wollen. Was im Anschluss kommt, scheint aber offen zu sein. "Natürlich gibt es Interesse, ich habe aber mit keinem Verein gesprochen. Nochmal: Nächste Saison bin ich Trainer in Hoffenheim", sagte der 29-Jährige im Sport1-Interview. Nagelsmanns Vertrag im Kraichgau läuft noch bis 2019.

"Ich habe ihn unterschrieben, um ihn zu erfüllen", äußerte der Coach: "Es ist trotzdem blauäugig, in diesem Geschäft alles planen zu wollen. Wenn der Verein will, dass ich den Vertrag erfülle, weil man zufrieden ist mit meiner Arbeit, dann wird das so kommen. Wenn ich sechs Spiele in Folge verliere, dann bin ich vielleicht gar nicht mehr da."

Der Fußball sei "sehr schwer planbar", sagte der Coach, der zuletzt den Trainerpreis des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) verliehen bekam: "Wenn nächste Woche Real Madrid anruft und mich will, dann würde ich Dietmar Hopp vielleicht fragen, ob er mich gehen lässt. Aber sie werden nicht anrufen."

Auch die Wertschätzung durch Rekordmeister Bayern München und Präsident Uli Hoeneß freue ihn. "Es wäre doch Schwachsinn zu sagen, dass ich mich nicht darüber freuen würde", sagte er: "Ich finde aber, dass man über einen Nachfolger sprechen sollte, wenn der Vorgänger weg ist. Und Carlo Ancelotti macht bei Bayern einen hervorragenden Job. Wenn Bayern mich irgendwann mal haben will, und die Situation passt, dann kann man sicherlich darüber nachdenken. Das ist logisch."

(dpa/sid)
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