"Ich spüre schon das Kribbeln" Kuranyi ist wieder zu Hause

Zuzenhausen · Kevin Kuranyi ist zurück in der Bundesliga. Bei 1899 Hoffenheim soll der ehemalige Nationalspieler eine tragende Rolle einnehmen – auf und neben dem Platz.

Kevin Kuranyi: Torjäger und "DFB-Flüchtling"
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Das ist Kevin Kuranyi

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Foto: dpa, bw_gr hak

Kevin Kuranyi ist zurück in der Bundesliga. Bei 1899 Hoffenheim soll der ehemalige Nationalspieler eine tragende Rolle einnehmen — auf und neben dem Platz.

Als die Rückkehr in die geliebte Bundesliga endlich perfekt war, durchströmten Kevin Kuranyi die Glücksgefühle. "Ich spüre schon das Kribbeln, hier bald wieder angreifen zu können", schrieb der ehemalige Fußball-Nationalspieler auf seiner Homepage. Bei seinem neuen Klub 1899 Hoffenheim soll Kuranyi vorerst zwar nur für ein Jahr als Leitwolf agieren, aber "das Gefühl, wieder zu Hause zu sein, ist überragend."

Fünf Jahre hatte der 33-Jährige sich und seiner Familie zuletzt das Abenteuer Russland angetan — mit mäßigem Erfolg. Nicht einen einzigen nennenswerten Titel feierte Kuranyi mit Dynamo Moskau, was sicherlich nicht an den Qualitäten des Angreifers lag: 56 Tore erzielte der in 151 Pflichtspielen für den Hauptstadt-Klub, seine Bilanz in Deutschland ist mit 111 Treffern in 261 Partien für den VfB Stuttgart und Schalke 04 ebenfalls beeindruckend. Und auch deshalb wollte er unbedingt zurück in die Bundesliga, "eine der besten Ligen der Welt."

In Hoffenheim erhält die Rückennummer 22:

Beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken hielt sich der Torjäger daher zuletzt fit und wartete geduldig auf eine lukrative Offerte aus der höchsten deutschen Spielklasse. "Einige Angebote" soll der gebürtige Brasilianer erhalten haben, unter anderem wohl auch von den Europacup-Teilnehmern Bayer Leverkusen und FC Augsburg. "Aber es war schnell klar, dass 1899 Hoffenheim die beste Wahl ist", erklärte Kuranyi.

Damit meinte der Stürmer zum einen den sportlichen Aspekt, denn "die TSG hat hervorragende Voraussetzungen und Perspektiven. Ich will mithelfen, dass die positive Entwicklung hier weitergeht." Ein wichtiger Grund für den Wechsel nach Hoffenheim war aber auch die Nähe zum bekannten Umfeld. Kuranyi spielte von 1997 bis 2005 in Stuttgart, "und der Verein ist im weitesten Sinne ja noch in meiner Heimatregion."

Die Liaison zwischen dem 52-maligen Nationalspieler und den Kraichgauern könnte sich jedenfalls für beide Seiten als glückliche und gewinnbringende Fügung entpuppen. Kuranyi hat endlich wieder die Möglichkeit, sich ins Rampenlicht zu spielen. "Ich will beweisen, dass ich es noch kann, will an meine gute Zeit in Russland anknüpfen und 1899 zeigen, dass sie den richtigen Mann geholt haben", äußerte Kuranyi.

Sein neuer Arbeitgeber darf sich auf der anderen Seite auf einen Routinier freuen, der den mit einem Durchschnittsalter von 23,9 Jahren jüngsten Kader der Liga führen kann. "Durch seine in vielen Jahren auf höchstem Niveau gemachten Erfahrungen", sagte 1899-Sportdirektor Alexander Rosen diesbezüglich, "wird das Team sowohl auf als auch neben dem Platz profitieren können." Trainer Markus Gisdol war zudem wichtig, dass sich der Angreifer "uneingeschränkt mit unserer Spielidee und unserer Art Fußball zu spielen identifiziert".

Daher kam der Wechsel genauer betrachtet gar nicht so überraschend, "auch ich hätte nicht gedacht, dass mein Wechsel solche Wellen schlägt." Aber so ist das eben, wenn die alte Liebe zur Bundesliga wieder neu entfacht wird.

(sid)
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