Transfer-Überraschung Hoffenheim holt Kuranyi zurück in die Bundesliga

Ex-Nationalspieler Kevin Kuranyi ist zurück in der Fußball-Bundesliga. Nach fünf Jahren beim russischen Erstligisten Dynamo Moskau wechselt der 33 Jahre alte Angreifer zu 1899 Hoffenheim.

Kevin Kuranyi: Torjäger und "DFB-Flüchtling"
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Das ist Kevin Kuranyi

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Foto: dpa, bw_gr hak

Nach fünf Jahren Fußball-Abenteuer in Russland ist Kevin Kuranyi zurück in der Bundesliga. Der ehemalige Nationalspieler wechselt zu 1899 Hoffenheim, wo er einen Einjahresvertrag unterschrieb. "Ich bin hoch motiviert, mich noch einmal in der Bundesliga zu beweisen", sagte Kuranyi in einem ersten Statement am Freitagabend. Die Rückkehr nach Deutschland sei für ihn noch einmal eine große Herausforderung, der er sich "mit Begeisterung stelle".

Auch in Hoffenheim freut man sich über den prominenten Neuzugang. "Durch seine in vielen Jahren auf höchstem Niveau gemachten Erfahrungen wird das Team sowohl auf als auch neben dem Platz profitieren können", sagte 1899-Sportdirektor Alexander Rosen. Trainer Markus Gisdol war zudem wichtig, dass sich der Angreifer "uneingeschränkt mit unserer Spielidee und unserer Art Fußball zu spielen identifiziert".

Kuranyi, so die Hoffnung der Kraichgauer, soll den mit einem Durchschnittsalter von 23,9 Jahren jüngsten Kader der Bundesliga anführen. Nach "intensiven Gesprächen" sei man überzeugt, dass der 33-Jährige "darauf brennt, mit seiner Persönlichkeit zur Entwicklung unserer jungen Mannschaft beizutragen", erklärte Rosen. Auch Kuranyi betonte, dass er sich besonders auf die "zahlreichen hochveranlagten, jungen Spieler in Hoffenheim" freue.

Doch auch sportlich möchte der in Rio de Janeiro geborene Angreifer zeigen, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört. In Russland bewies er mit 56 Toren in 151 Pflichtspielen für Dynamo seine Treffsicherheit, seine Bilanz in Deutschland ist ohnehin beeindruckend. 261 Bundesliga-Spiele hat Kuranyi für den VfB Stuttgart und Schalke 04 bestritten und dabei 111 Tore erzielt. Für die Nationalmannschaft gelangen ihm in 52 Einsätzen 19 Treffer, wobei er das Trikot der DFB-Elf zuletzt im September 2008 trug.

In den vergangenen Wochen hatte Kuranyi immer wieder mit einer Rückkehr nach Deutschland kokettiert. "Ich hätte in Moskau auch zwei Jahre verlängern können, ich hatte dort einen super Vertrag", sagte er der Bild-Zeitung: "Für mich zählt aber, wieder in Deutschland zu sein. Mich reizt die Bundesliga vor allem wegen der vollen Stadien, der tollen Atmosphäre." Beim Viertligisten 1. FC Saarbrücken hielt sich der Torjäger fit, wartete geduldig auf ein Angebot aus der höchsten deutschen Spielklasse.

Während sich ein mehrfach kolportierter Wechsel zum Europa-League-Teilnehmer FC Augsburg offenbar zerschlug, klappte es jetzt in Hoffenheim mit der ersehnten Heimkehr. Die Kraichgauer, die am Freitag Angreifer Sven Schipplock zum Hamburger SV transferierten, schlugen zu. Dass der Transfer Kuranyis trotz allem ein Experiment bleibt, verrät nicht nur die geringe Vertragslaufzeit. Das Risiko scheint für beide Seiten allerdings überschaubar.

(sid)
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