Union sehnt Aufstieg herbei Kroos und der lange Schatten seines Bruders

Berlin · Felix Kroos hat Union Berlin als Kapitän in die Spitzengruppe der 2. Liga geführt und sich selbst sportlich wie menschlich weiter entwickelt.

Union Berlin: Felix Kroos und der lange Schatten seines Bruders
Foto: dpa, ua

Die Vergleiche mit seinem berühmten Bruder Toni begleiten Felix Kroos schon immer, inzwischen hat sich der Kapitän von Union Berlin daran gewöhnt. "Ich kenne es nicht anders", sagte Kroos vor dem Zweitliga-Spitzenspiel beim VfB Stuttgart dem SID: "Wenn ich ein schlechtes Spiel mache, dann wird gesagt: 'Ja, ist ja nur der kleine Bruder'. Wenn ich ein gutes Spiel mache: 'Oh, der spielt ja wie der Bruder' - aber nie wie ich selbst. Das ist immer schon grenzwertig."

Am kommenden Montag (20.15 Uhr/Live-Ticker) in Stuttgart hofft ganz Köpenick wieder auf ein gutes Spiel des Union-Anführers. "Verlieren ist irgendwie immer verboten, aber natürlich zählt es gegen einen direkten Konkurrenten noch einmal mehr", sagte Kroos: "Wir wollen das Spiel gewinnen, und ich glaube, dass Stuttgart nicht so überzeugend war in den letzten Wochen."

Enges Rennen bis zum letzten Spieltag

Ohnehin erwartet Kroos ein enges Rennen bis zum letzten Spieltag - mit einem psychologischen Vorteil für die "Eisernen" im Vergleich mit Stuttgart und auch Hannover 96. "Wir müssen nicht aufsteigen - aber wir wollen es unbedingt", betont er, "gerade weil wir in der Tabelle da oben schon so lange dabei sind. Dann willst du da nicht mehr weg."

Das Selbstbewusstsein hat sich Kroos mit seinen Leistungen erarbeitet. Inzwischen ist der 26-Jährige, der im Januar 2016 vom Bundesligisten Werder Bremen nach Berlin wechselte, aus dem Spiel der Unioner nicht mehr wegzudenken. In seinem Spielstil, seinen Bewegungen und seiner Vorliebe für Standards ähnelt er seinem Bruder Toni Kroos (Real Madrid) sehr.

"Wenn du mit einem Weltklassespieler verglichen wirst - warum nicht?", sagte Felix Kroos: "Ich versuche aber, meinen eigenen Stil zu haben."

Zumindest hat er seinen eigenen Werdegang. In Köpenick fühlt sich der frühere Rostocker "unglaublich wohl", auch wenn er ehrlich sagt: "Ganz freiwillig geht man nie von der ersten in die zweite Liga. Da muss ich auch zugeben, dass nicht große Angebote da waren, um in der ersten Liga zu bleiben."

Mittlerweile sei er aber "froh über diesen Schritt", denn hier hat er den nächsten Entwicklungsschritt gemacht: "Ich spiele hier durchgängig, ich bin in einer Position, in der ich viel Verantwortung habe und die ich auch gerne übernehme."

Leistungsfördernd sei auch das besondere Flair des Klut-Klubs Union, betonte Kroos: "Viele Vereine beschrieben sich gerne als große Familie, aber hier wird es wirklich gelebt. Jeder für den anderen, vom Präsidenten bis zur Putzfrau. Das spiegelt sich irgendwie dann auch auf dem Platz wieder."

(sid)
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