Arbeitslos wegen Urkundenfälschung Polizist lässt Beckenbauer-Knöllchen verschwinden

München (RPO). Ein Kriminaloberkommissar steht auf der Straße. Der Münchner hatte einen Strafzettel für Franz Beckenbauer verschwinden lassen. In letzter Instanz folgte nun die Entlassung durch den Bayerischen Verwaltungsgerichtshof wegen Urkundenfälschung.

Der FC-Bayern-Präsident war im Juni 2005 in München am Steuer eines Autos aus dem Fuhrpark des Fußballclubs geblitzt worden, als er mit 74 Stundenkilometern durch eine Tempo-30-Zone fuhr. Weil ihm dafür der Führerschein entzogen worden wäre, widmeten zwei Polizisten und ein Sachbearbeiter der Stadt München die Fahrt zum Polizeieinsatz um.

Nachdem die Sache aufgeflogen war, wurde der Oberkommissar zu acht Monaten Haft auf Bewährung verurteilt und jetzt entlassen. Seine Tat könne in der Öffentlichkeit die Vermutung aufkommen lassen, bei Normalbürgern und Prominenten werde mit zweierlei Maß gemessen, erklärten die Richter.

Die Entlassung sei auch nötig, um andere Polizeibeamte von ähnlichen Verfehlungen abzuhalten. Das Urteil gegen seinen Kollegen steht noch aus.

(ap)
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