Borussia Mönchengladbach Eberl verlängert und sucht Offensivspieler

Fussball · Freitag wurde der Vertrag des Sportdirektors bis 2017 ausgeweitet. Der 39-Jährige tüftelt weiter am Borussen-Team für die neue Spielzeit.

gut gelaunt: Max Eberls Vertrag wurde gestern bis 2017 verlängert. Eberl kam 1999 als Spieler vom VfL Bochum nach Gladbacj, Anfang 2005 wurde er Nachwuchsdirektor und ist seit Oktober 2008 Sportdirektor.

gut gelaunt: Max Eberls Vertrag wurde gestern bis 2017 verlängert. Eberl kam 1999 als Spieler vom VfL Bochum nach Gladbacj, Anfang 2005 wurde er Nachwuchsdirektor und ist seit Oktober 2008 Sportdirektor.

Foto: imago

Max Eberl spricht oft von Kontinuität. Was seinen persönlichen Plan für die nächsten Jahre angeht, hat er sich daher auch langfristig festgelegt. Der Sportdirektor verlängerte gestern seinen bis 2014 datierten Vertrag bei Borussia um zwei Jahre bis 2017. Nach der Vertragsverlängerung kann Borussia mit Eberl und seinen Ideen planen, und da auch Trainer Lucien Favre ein bis 2015 datiertes Arbeitspapier besitzt, ist die sportliche Führung des Klubs längerfristig gesichert.

Eberl tüftelt nun am Team für die neue Saison. Max Kruse (vom SC Freiburg) und Christoph Kramer (wird von Leverkusen ausgeliehen) hat er schon verpflichtet. Kruse hat gerade ein tolles Länderspiel gemacht. Der künftige Borusse bereitete bei seinem Debüt im nationalen Dress ein Tor vor und zeigte nicht nur deswegen, dass er für seinen neuen Arbeitgeber eine Verstärkung im Offensivspiel sein kann. Im deutschen Team spielte Kruse die ganz vorn. In Gladbach soll er eher die "Neuneinhalb" sein, also die hängende Spitze. Der 25-Jährige ist aber variabel einsetzbar im Angriff — ein Mann ganz nach dem Gusto von Trainer Lucien Favre.

Der Schweizer mag "polyvalente Spieler", Fußballer also, die nicht auf einen Job festgelegt sind. Ein solcher ist auch Christoph Kramer, den Borussia für zwei Jahre von Bayer Leverkusen ausleiht. Der 22-Jährige ist im Normalfall ein defensiver Mittelfeldspieler, ein "Sechser" mit kreativem Ansatz. "Er ist sehr laufstark, verfügt über eine aggressive Balleroberung und kann das Spiel nach vorne entwickeln. Er soll uns im zentralen Mittelfeld mehr Möglichkeiten geben", sagt Eberl.

Kramer hat schon mit Lucien Favre telefoniert und kommt mit einem guten Gefühl nach Gladbach. "Er ist ein Trainer, der auf junge Spieler setzt, diese auch auf den Platz schickt. Er hat mir das Konzept, wie er spielen möchte, näher gebracht. Das stimmt in vielen Punkten mit meiner Philosophie von Fußball überein", sagt Kramer. Er ist durchaus selbstbewusst. Er kommt, um zu spielen, Angst vor der Konkurrenz hat er nicht.

Mit Kramers Verpflichtung hat Max Eberl auch seine Planungen für den hinteren Bereich abgeschlossen. "In der Abwehr sind wir aus unserer Sicht für die kommende Saison sehr ordentlich aufgestellt", sagt er. Mit Martin Stranzl, Alvaro Dominguez und Roel Brouwers gibt es ein verlässliches Innenverteidiger-Trio, zur Not kann auch Kapitän Filip Daems im defensiven Zentrum aushelfen. Hinten links kämpfen Daems und Oscar Wendt um den Platz im Team. "In Tony Jantschke haben wir aktuell nur einen Rechtsverteidiger, aber sollte es da Probleme geben, könnten wir das intern lösen. Martin Stranzl kann diese Position spielen, und auch bei Christoph Kramer und Havard Nordtveit besteht die Möglichkeit, sie nach rechts hinten zu ziehen", sagt Eberl.

"Unser Hauptaugenmerk liegt derzeit klar auf der Offensive. Auf der Suche sind wir noch nach ein, zwei Offensivkräften, um unsere Schnelligkeit, Kreativität und Torgefahr noch weiter zu erhöhen", sagt Eberl. Schon in der vergangenen Saison wollten die Borussen ihr Spiel weiter nach vorn schieben, um den Gegner unter Druck zu setzen und Lücken herauszuarbeiten. Das gelang zuweilen, aber nicht durchgängig. Weswegen Eberl und Favre die Abteilung Attacke noch ausbauen wollen: "Achter" oder "Zehner". Der Noch-Schalker Raffael, ein Lieblingsspieler von Lucien Favre, könnte ein Spieler sein, der den Job übernehmen könnte. Oder auch Kevin Holzweiler, der kleine Dribbler, der aus dem eigenen Nachwuchs kommt.

Die Basis im Team ist da, mit dem punktuellen Zuwachs wollen Eberl und Favre den nächsten Schritt einleiten. "Stabiler stehen und das Spiel weiter nach vorne bekommen — das ist genau das Gleichgewicht, das man finden muss", sagt Max Eberl.

(RP/rl)
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