Fortuna Düsseldorf Fortuna hat noch einiges zu tun

Düsseldorf · Der Bundesliga-Aufsteiger hat sein erstes Pflichtspiel in Burghausen erfolgreich bestritten. Allerdings muss das Team von Trainer Norbert Meier bis zum Saisonstart am Samstag noch einige Defizite aufholen.

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Der erste Pflichtspielsieg steht zu Buche. Diesen positiven Aspekt kann Fortuna aus der ersten Pokalrunde bei Wacker Burghausen mitnehmen. Wie der 1:0-Erfolg allerdings zustande kam, darüber wird Trainer Norbert Meier vor dem Start in die Bundesliga-Saison am Samstag (15.30 Uhr/Live-Ticker) beim FC Augsburg mit seiner Mannschaft reden müssen. "Wir müssen uns alle steigern. Wenn wir so spielen, kriegen wir Probleme", erklärte der beste Mann auf dem Platz, Andrej Woronin.

Der Ukrainer ließ vor allem im ersten Durchgang erkennen, warum er einer der wichtigsten Bausteine im Gebilde des Aufsteigers ist. "Er hat gezeigt, was er kann. Aber er muss hundertprozentig fit sein. Das ist ein Vabanque-Spiel für den Trainer, da er die Fitness natürlich nur mit Spielpraxis bekommt", sagte Meier. Mit seinen technischen Fertigkeiten und seiner Übersicht setzte der Ukrainer erst Axel Bellinghausen und dann Robbie Kruse mustergültig in Szene. Doch beide vergaben ihre Großchancen kläglich. "Wir haben in der ersten Halbzeit dominiert und hätten das Spiel frühzeitig in unsere Richtung führen können oder sogar müssen", analysierte Meier treffend. Gegen extrem defensive Burghausener sprangen nicht viele Torchancen heraus. Ein Vorgeschmack auf die Bundesliga. Dort werden die Gegner zwar nicht zwingend so tief stehen, aber Chancen wird es in Deutschlands Eliteklasse sicher nicht im Minutentakt geben. Effektivität ist gefragt.

Diese verkörperte Stefan Reisinger. Die einzige Spitze, die sich viel bewegte aber dennoch kaum brauchbare Aktionen zustande brachte, war da, als es entscheidend wurde. "Er hat diese eine Situation genutzt. Das spricht für einen Stürmer", erklärte Meier. Der Mann mit dem goldenen Köpfchen hatte bereits eine Vorahnung. "Ich hatte ein richtig gutes Gefühl und wusste, wenn ich eine Chance kriege, dann nutze ich sie auch", sagte Reisinger.

Dass der Treffer ausgerechnet nach einer Flanke fiel, war der paradoxe Höhepunkt der Partie. Zuvor hatten die Düsseldorfer weder bei Standardsituationen noch bei hohen Zuspielen aus dem Spiel heraus mit Zielgenauigkeit geglänzt — im Gegenteil. Erst in der 76. Minute, als Johannes van den Bergh den in den Strafraum sprintenden Reisinger perfekt bediente, klappte es. "Es hat sich gezeigt, dass es sich lohnt, nie aufzugeben. Flanken gehören zu den Dingen, die wir beherrschen", erklärte Meier. Der Coach betonte, dass sich das Team in der Findungsphase befinde und sich Automatismen erst einschleifen müssten. "Wir haben in Burghausen nicht die Elf für Augsburg eingespielt", stellte Meier klar. Keiner der Akteure darf sich seines Platzes sicher sein.

Das gilt auch für die Torhüter, bei denen Fabian Giefer den Vorzug vor Robert Almer erhielt. "Es war eine absolute Bauchentscheidung. Eigentlich hätten beide spielen müssen", erklärte der Trainer.

(can)
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