MSV Duisburg Dem MSV läuft die Zeit davon: Weitere Abgänge offiziell

Duisburg · Jürgen Marbach, Aufsichtsratvorsitzender des MSV Duisburg, kündigte es bei der Pressekonferenz am Donnerstag an. Beim Thema Senkung der Stadionmiete, welches eng verknüpft ist mit der Frage, in welcher Liga der MSV eine Zukunft hat, müssen die MSV-Verantwortlichen schnell für Klarheit sorgen. Denn dem Traditionsverein läuft die Zeit davon. Jede weitere Stunde der Unklarheit schadet den Meiderichern. Die Spieler, die zuletzt beim MSV unter Vertrag standen, schauen sich nach sicheren Fahrwassern um. Viele Erst- und Zweitligisten sind mit ihren Kaderplanungen bereits sehr weit.

Enttäuschter MSV hofft auf Lizenz für die 3. Liga
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Beim MSV herrscht dagegen noch immer keine Gewissheit darüber, ob es zumindest in der Dritten Liga weitergeht. Da können externe Angebote schnell zu einer unwiderstehlichen Versuchung avancieren. So war es auch bei Felix Wiedwald. Der Torhüter unterschrieb am Freitag einen Zweijahresvertrag beim Bundesligisten Eintracht Frankfurt. Dort soll er Routinier Oka Nikolov ersetzen, der die Eintracht verlässt. Beim MSV dürften dagegen Roland Müller und Marcel Lenz das neue Torwart-Duo bilden.

Innenverteidiger Dustin Bomheuer ist seit Freitag ebenfalls kein Zebra mehr. Der Verteidiger unterschrieb einen Zweijahresvertrag bei Nachbar Fortuna Düsseldorf. Bomheuer wird nun auf direktem Wege auf die Insel Borkum nachreisen, wo sich die Fortuna bereits zu einem Trainingslager versammelt hat.

Auch bei der Personalie Timo Perthel herrscht nun Klarheit. Der 24-Jährige wechselt zum Bundesliga-Aufsteiger Eintracht Braunschweig. Dass Goran Sukalo (Greuther Fürth) und Sören Brandy (Union Berlin) Duisburg verlassen werden, scheint ebenfalls beschlossene Sache (die RP berichtete).

Auch die eigentlich als Neuzugänge eingeplanten Anthony Jung (RB Leipzig) und Florian Hübner (SV Sandhausen) sind bereits bei anderen Vereinen untergekommen. Maurice Exslager, der zuletzt mit Düsseldorf in Verbindung gebracht wurde, wird außerdem vom 1. FC Köln und Eintracht Braunschweig umworben. Überdies gilt der Verbleib von Neuzugang Danny Latza nicht als gesichert. Sein Ex-Verein Darmstadt 98 signalisiert Interesse an einer Rückkehr des Mittelfeldspielers.

Welche Akteure im Falle des Erhalts der Drittliga-Lizenz weiter für den MSV auflaufen könnten, davon konnte man Freitagmorgen am Trainingszentrum an der Westender Straße in Meiderich einen Eindruck gewinnen. Unter der Leitung von Sportdirektor Ivo Grlic absolvierten elf Spieler eine inoffizielle Trainingseinheit. Dazu gehörten neben Ranisav Jovanovic und Kevin Wolze, die bereits am Mittwoch einen Verbleib nicht ausschlossen, auch Kapitän Branimir Bajic, Tanju Öztürk, Sascha Dum, Adli Lacheb, Roland Müller, Marcel Lenz, Maurice Schumacher und der gerade erst aus U19 der Meidericher aufgerückte Maximillian Güll.

Nach Angaben des Vereins fand die Einheit auf Wunsch zahlreicher Spieler statt. Heute wird es ein weiteres freiwilliges Training geben. Dem Vernehmen nach könnten dann noch weitere Spieler dazustoßen — Spieler, für die der MSV Duisburg trotz der prekären Lage weiter erster Ansprechpartner sein könnte.

(tob)
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