MSV Duisburg Klub wendet Insolvenz ab

Duisburg · Nach der 1:2-Niederlage gegen Union Berlin gab es am Mittwochabend positive Nachrichten. Der MSV ist finanziell gerettet.

 Duisburgs Ex-Präsident Walter Hellmich hat erklärt, dass der MSV zahlungsfähig bleibt.

Duisburgs Ex-Präsident Walter Hellmich hat erklärt, dass der MSV zahlungsfähig bleibt.

Foto: Uwe Anspach

Walter Hellmich verließ am Mittwochabend um 21.45 Uhr die Schauinsland-Reisen-Arena. Der Ex-Präsident war der Erste, der die Krisensitzung der Stadiongesellschafter und Mitglieder der Aufsichtsräte verließ. Hellmich deutete die unmittelbare wirtschaftliche Rettung des von der Insolvenz bedrohten Traditionsklubs an: "Ich gehe davon aus, dass die Insolvenz abgewendet ist. Die Stadion-Projektgesellschaft hat einen riesengroßen Beitrag dazu geleistet."

Damit konnte offenbar die kurzfristige Liquiditätslücke geschlossen werden, die in den vergangen Tagen auf 2,3 Millionen Euro nach übereinstimmenden Medienberichten beziffert wurde: "Der MSV bleibt zahlungsfähig. Wie das langfristig aussieht, kann ich nicht sagen", erklärte Hellmich. Auch Ralf Pape bestätigte das. Pape, ebenfalls Mitglied der Stadiongesellschaft meinte dazu kurz und knapp: "Ich gehe davon aus, dass es auch in Zukunft Profifußball in Duisburg geben wird."

Kurzfristig muss der Klub nun das fehlende Testat der Zahlungsfähigkeit fristgerecht bei der DFL einreichen. Die DFL fordert bei der Zweitlizenzierung einen Bericht von unabhängigen Wirtschaftsprüfern, dass die Saison finanziell gesichert ist.

Rein sportlich hat der MSV Duisburg gestern keine Wende zum Guten geschafft. Nach der 1:2 (0:2)-Niederlage des MSV Duisburg im Heimspiel gegen Union Berlinsprachen Trainer Kosta Runjaic und der Sportliche Leiter Ivica Grlic Klartext. Vor allem Trainer Runjaic war aufgebracht: "Wir haben vor dem Spiel klare Worte gesprochen. Deutlicher geht das gar nicht. Ivo und auch Herr Kentsch waren mit in der Kabine und haben zu den Spielern gesprochen. Ich habe dafür kein Verständnis", so Runjaic, der viel mitzuteilen hatte: "Wir können Ausfälle wie Sukalo nicht kompensieren. Wenn er fehlt, dann hat das Mittelfeld keine Ruhe und Ausstrahlung. Doch wir haben genug Profis, die dafür Geld bekommen, entsprechend darf man von ihnen auch Leistung erwarten. Die Profis können ihren Beitrag leisten und für Ruhe sorgen. Ich bin dafür verantwortlich, in dem ich die Richtung vor den Spielen vorgebe. Und das habe ich so sicher nicht getan. Daher möchte ich mich für die Leistung entschuldigen."

"So eine Leistung können wir nicht akzeptieren"

Auch Ivo Grlic war nach der fünften Heimniederlage bitter enttäuscht: "So eine Leistung können wir nicht akzeptieren. Es war in der Halbzeit schon laut und wir werden weiter Klartext reden. Wenn sich andere für den Verein den Arsch aufreißen, dann müssen die Jungs das auf dem Platz auch machen. Es gibt viel zu viele einfache Fehler, die wir machen. Es reicht nicht, wenn wir erst in den letzten 20 Minuten Gas geben. Das ist einfach viel zu spät", erklärte Grlic vor den Journalisten und verschwand schnurstracks in die Kabine: "Ich beiße mir jetzt auf die Zunge, bevor ich noch mehr sage."

Bereits nach 35 Minuten war die Partie für den MSV vor 8585 Zuschauern praktisch verloren. Nach einem Eckball von Union-Kapitän Thorsten Mattuschka traf Sören Brandy per Kopf in die eigenen Maschen (20. Minute). Noch vor der Pause bestaunte die Duisburger Defensive tatenlos den zweiten Treffer der "Eisernen". Nach Flanke von Adam Nemec fühlten sich gleich drei MSV-Verteidiger nicht für Terodde zuständig. Der MSV kam erst nach gut einer Stunde zu nennenswerten Chancen, doch Ranisav Jovanovic (64.) und Maurice Exslager (66.) vergaben. Der Anschlusstreffer von Kapitän Branimir Bajic kam zu spät (89). Nach einem Freistoß von Kevin Wolze hatte Brandy den Ball an den langen Pfosten verlängerte, wo Bajic einköpfen könnte.

(knue)
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