MSV Duisburg Vieles könnte beim MSV, aber noch kaum etwas darf

Duisburg · Nach der sportlichen Rettung rücken beim MSV Duisburg nun andere Probleme in den Vordergrund.

2. Bundesliga 12/13: Duisburg - Pauli
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Fragen nach der Personalplanung für die kommende Spielzeit werden beim MSV Duisburg dieser Tage nicht von jedem gerne gehört. Allzu viele gibt es — obwohl der Zeitpunkt zwei Spieltage vor Schluss ein guter wäre — auch noch nicht zu beantworten, weil nach dem so gut wie erreichten Klassenerhalt zwar vieles beim MSV könnte, aber eben noch kaum etwas darf.

Die sportliche Leitung um Manager Ivo Grlic und Trainer Kosta Runjaic muss sich im Fall konkreter Planungen gedulden. Am Kader wird und wurde im Hintergrund bereits emsig gebastelt, Runjaic und vor allem Grlic führen seit Wochen Gespräche oder bereiten Vertragsverlängerungen vor. Vollzugsmeldungen gibt es aber nur tröpfchenweise. Gestern folgte wie angekündigt die Verlängerung mit Mittelfeldspieler Kevin Wolze, den der MSV bis 2015 an sich bindet.

Der 23-Jährige hat bislang 51 Zweitliga-Partien für den MSV bestritten und fünf Tore erzielt. Der nächste Profi, der folgen könnte, ist Tanju Öztürk, dessen Kontrakt sich im Fall eines Startelfeinsatzes bei Union Berlin am Sonntag automatisch verlängert.

Was deutlich wird: Nach der sportlichen Rettung rücken beim MSV erst einmal andere Probleme in den Vordergrund. Zwei Termine stehen in diesem Monat ganz oben auf der Prioritätenliste: die Mitgliederversammlung des MSV Duisburg e.V. am 16. Mai und der 23. Mai, der Tag, an dem der Fußball-Zweitligist die Bedingungen der Deutschen Fußball-Liga (DFL) im Lizenzierungsverfahren erfüllt haben muss. Udo Kirmse, der Vorstandsvorsitzende, arbeitet mit seinem Team mit Hochdruck an der Änderung der Satzung, die von einer Dreiviertel-Mehrheit der Mitglieder am 16. Mai verabschiedet werden soll.

Mit der Lösung der wirtschaftlichen Probleme muss sich derweil Geschäftsführer Roland Kentsch beschäftigen. Die DFL hat klar aufgezeigt, was der Klub zum Erhalt der Spielgenehmigung an Auflagen zu erfüllen hat. Die dauerhafte Senkung der Stadionmiete ist einer der größten Brocken. Allzu sehr lässt sich Kentsch dabei nicht in die Karten schauen. Sein Hinweis in punkto Lizenz: "Die Gespräche und Verhandlungen sind auf einem guten Weg."

Heißt aber auch: Noch ist der MSV nicht am Ziel. Kentsch muss in dieser Sache viele Zustimmungen — etwa die der Stadiongesellschafter, der HSH Nordbank oder des Landes NRW — einholen. Rein aus sportlichem Interesse wird Ministerpräsidentin Hannelore Kraft am Sonntag also nicht in der Arena gewesen sein. Wie im Übrigen auch nicht die 250 Vertreter des Einzelhandels am Niederrhein, die der MSV zum Spiel gegen St. Pauli eingeladen hatte.

Der MSV bemüht sich weiter um Sponsoren, die die klamme Kasse füllen können. Kentsch selbst führte die Gäste durch die Arena und wies nicht nur auf den MSV als Wirtschaftsfaktor hin, die Unternehmer gingen auch nicht ohne Informationen über die Sponsorenpakete des Vereins nach Hause.

Der Mai wird in vielerlei Hinsicht wegweisend für die Zebras sein.

(RP/rl)
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