Vor zehn Jahren noch Verbandsligist Der unglaubliche Hoffenheim-Aufstieg

Düsseldorf (RPO). 19 Jahre ist es jetzt schon her. Fast zwei Jahrzehnte zwischen dem Kicken auf Ascheplätzen und dem Mega-Gipfel in München. Damals, kurz nach Beginn der Saison 1989/1990, beschloss Dietmar Hopp, der TSG Hoffenheim finanziell unter die Arme zu greifen.

Chronologie des Hoffenheim-Durchmarschs
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Foto: ddp

Düsseldorf (RPO). 19 Jahre ist es jetzt schon her. Fast zwei Jahrzehnte zwischen dem Kicken auf Ascheplätzen und dem Mega-Gipfel in München. Damals, kurz nach Beginn der Saison 1989/1990, beschloss Dietmar Hopp, der TSG Hoffenheim finanziell unter die Arme zu greifen.

Eine Entscheidung, die nachvollziehbar war: Hopp hatte in früheren Zeiten als Jugendspieler selbst für seinen Heimatverein gestürmt, und gerade war der Verein aus der Bezirksliga in die A-Klasse abgestiegen.

Das nötige Kleingeld war ohnehin vorhanden: Als SAP-Gründer hatte sich der Unternehmer ein paar Milliarden zusammengespart. Die Hoffnung auf den direkten Wiederaufstieg war trotzdem schnell geplatzt, die TSG krebste am Tabellenende herum.

In der Saisonendabrechnung stand Tabellenplatz 13 zu Buche, aber dann begann im Sommer 1990 der wahnsinnigste Aufstieg in der Geschichte des deutschen Fußballs - und das obwohl damals "Profi-Fußball" noch kein Thema war. Hopp und Hoffenheim wollten einfach hoch.

Vier Jahre Landesliga

Mäzen Hopp stiftete ein 6500 Zuschauer fassendes Stadion mitten im Ort, zur Einweihung im 1999 lotsten die Klubbosse den FC Bayern nach Hoffenheim. Damals gewann der Rekordmeister mit 4:1, ein solches Ergebnis will die TSG am Freitagabend (20.30 Uhr/LIVE!-Ticker) beim Wiedersehen in der Allianz-Arena vermeiden.

Aber es wurde noch viel besser. Dabei sollte es den Verein TSG 1899 Hoffenheim heute eigentlich gar nicht mehr geben. "Profifußball in der Rhein-Neckar-Region" nannte Hopp sein Projekt im Jahr 2005, als er den FC Astoria Walldorf, den SV Sandhausen und eben seine TSG zum FC Heidelberg 06 fusionieren wollte.

Bloß kein Retortenklub

Hopp indes verfolgte sein Ziel weiter, er öffnete den Geldbeutel noch mehr. Karlheinz Förster wurde Manager, Lorenz-Günther Köster Trainer, aber sie passten nicht ins System. Im Sommer 2006 wurden die Weichen endgültig auf nationale Spitze gestellt: Der Ex-Schalker Ralf Rangnick wurde neuer Chefcoach, Jan Schindelmeiser neuer Manager.

Es ist das Ende des Jahres 2008. Es ist der Höhepunkt der bisherigen Vereinsgeschichte, aber es wird wohl nicht der letzte sein. Hoffenheim hat Blut geleckt, man muss kein Experte sein, um sich auszumalen, was früher oder später folgen wird: Meistertitel, internationales Geschäft, Real Madrid als Gegner und vielleicht sogar der Gewinn der Champions League.

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