Nationalelf-Comeback: "Effe" legt sich nicht fest Verwirrspiel um Stefan Effenberg

München (sid). Das Verwirrspiel um eine Rückkehr von Bayern Münchens Mittelfeld-Regisseur Stefan Effenberg in die deutsche Fußball-Nationalmannschaft nimmt immer groteskere Züge an. Mit widersprüchlichen Aussagen manövriert sich der 31-Jährige dabei Tag für Tag mehr in die Enge, ist eine konkrete Antwort über ein Comeback bisher schuldig geblieben und gibt dem neuen DFB-Teamchef Rudi Völler damit keinerlei Planungssicherheit.

In einem neuerlichen Interview schloss der exzentrische "Effe" eine Rückkehr plötzlich doch nicht mehr aus. In der Münchner tz sagte Effenberg ("Ich bin kein Umfaller") am Donnerstag: "Es bleibt beim Nein." Er sei missverstanden worden, wolle sich auch weiter nur dem FC Bayern widmen, würde sich aber dennoch jederzeit gern mit Völler treffen - allerdings nur, um "über Gott und die Welt" zu reden.

Der verbale Rückzieher des Umfallers folgte jedoch noch am gleichen Tag im kicker: "Ich sage jetzt hier nicht klipp und klar nein zur Nationalelf." Aber "Ja" wollte oder konnte Effenberg auch nicht sagen. Bei derart insistierenden Fragen komme er "nur in Schwulitäten". Eines machte er aber wieder klar: Die Champions League sei für ihn so wichtig wie ein großes Turnier. Immerhin.

Über Monate hatte Effenberg, im September 1998 unwiderruflich aus der Nationalmannschaft zurückgetreten, mehrfach seine Abneigung gegenüber der DFB-Auswahl klar gemacht. Nach der Inthronisierung von Völler als Nachfolger von Erich Ribbeck hatte er plötzlich eine Rückkehr nicht mehr ausgeschlossen. Dann fühlte er sich falsch zitiert und negierte seine Bereitschaft, erneut für den DFB zu spielen. Der Zickzackkurs "Effes" am Donnerstag war der vorläufige Höhepunkt.

Nun soll ein Gespräch mit Völler endgültig Klarheit schaffen. Völler hatte signalisiert, den 35-maligen Nationalspieler Effenberg in seine Planungen mit einbeziehen zu wollen. Auch Mario Basler spielt in den Überlegungen des neuen Teamchefs eine Rolle: "Ich habe mit beiden noch zusammengespielt, kenne beide recht gut. Es gibt von meiner Seite keine Voreingenommenheit. Ich werde mit ihnen Gespräche führen, sie beobachten, mir Gedanken machen und dann entscheiden", sagte Völler dem Kicker.

(RPO Archiv)
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