Transfer zum VfL Wolfsburg Mario Gomez ist wieder da

Düsseldorf · Der Nationalspieler soll sieben Millionen Euro kosten. Auch der italienische Stürmer Zaza steht vor einem Engagement in der Autostadt.

Mario Gomez: Ehemaliger Nationalstürmer und Angreifer des VfB Stuttgart
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Das ist Mario Gomez

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Foto: afp

Am 13. Mai 2013 betritt Mario Gomez den Rasen im Borussia-Park. Beim 4:3 des FC Bayern in Mönchengladbach agiert der Stürmer in der Rolle, die ihm Trainer Jupp Heynckes mittlerweile zugedacht hat: Teilzeitkraft. 15 Minuten darf er ran, kommt für Mario Mandzukic ins Spiel, der ihm den Rang abgelaufen hat. Zwei Monate später verlässt Gomez die Bühne Fußball-Bundesliga, flüchtet zum AC Florenz. Er befindet sich mitten im Tal seiner Karriere. Das hat er mittlerweile durchschritten, und jetzt steht seine Rückkehr auf dem Plan. Gestern wurde sein Wechsel zum VfL Wolfsburg vermeldet, der offenbar bereit ist, sieben Millionen Euro für den 31-Jährigen zu zahlen. Berater Uli Ferber klärte in Florenz letzte Details. Auch der Italiener Simone Zaza, der mit seinem verunglückten Elfmeter gegen Deutschland im EM-Viertelfinale von sich reden machte, soll vor einer Unterschrift beim VfL stehen.

Im vergangenen Sommer schien die Geschichte Gomez und Profifußball mit dem Kapitel Auslaufmodell ihrem Ende entgegen zu gehen. In Italien war Gomez gescheitert. Mehrere Verletzungen trugen zu einer ernüchternden Zwei-Jahres-Bilanz bei: 47 Pflichtspiele, selten über die volle Spielzeit, 14 Tore. In der Nationalmannschaft war er nach der EM 2012 ohnehin in Ungnade gefallen. Der Abgesang war bereits zu hören. Seine Ausleihe in die im internationalen Vergleich unterklassig eingestufte türkische Liga untermauerte die Einschätzung. Es kam anders.

Besiktas Istanbul war für Gomez in zweierlei Hinsicht heilsam. Für seinen Körper: Er konnte eine komplette Saison ohne Verletzung absolvieren. Und für seinen Geist: Gomez spürte das Vertrauen des Trainers Senol Günes, des Klubs, der Fans. Und er zahlte es zurück. 28 Tore und sechs Vorlagen in 41 Pflichtspielen. Besiktas feierte nach sieben Jahren wieder die Meisterschaft. Die Symbiose war perfekt. Einziger Makel: Gomez war nur ausgeliehen. Doch die Chancen, ihn für einen endgültigen Transfer zu begeistern, standen zunächst nicht schlecht. Der Putschversuch und der anhaltende Terror in der türkischen Metropole bereiteten dem Angreifer aber derart Sorgen, dass er sich gegen eine Rückkehr nach Istanbul entschied. "Der Grund dafür liegt einzig in der politischen Situation", schrieb Gomez bei Facebook. Die Anhänger wollten sich damit nicht abfinden, starteten eine Kampagne, schrieben herzzerreißende Nachrichten, um den Torjäger zum Bleiben zu bewegen. Ein junger Fan trat sogar zwischenzeitlich in einen Hungerstreik.

Doch Gomez blieb hart, will ein neues Kapitel aufschlagen. In Florenz hatte er noch einen Vertrag bis 2017. Etliche englische und spanische Klubs signalisierten Interesse. Auch, weil Gomez durch eine starke EM den Eindruck, wieder einer für die Großen zu sein, festigte. Zwischenzeitlich wurden ihm gar Kontakte zum FC Barcelona nachgesagt.

Auch die Bundesliga blieb stets ein realistisches Ziel. Borussia Dortmund wurde mit Gomez in Verbindung gebracht - und eben immer wieder auch der VfL Wolfsburg. "Ich will keine Möglichkeiten ausschließen", sagte VfL-Manager Klaus Allofs in Bezug auf den Nationalstürmer Ende Juli: "Es gibt bislang aber keine Hinweise darauf, wie Gomez seine Zukunft plant."

Jetzt schon: Er kehrt als Vollzeitkraft in die Liga zurück.

(erer)
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