Trainer leitet Einheit am Montag Allofs verweigert klares Bekenntnis zu Hecking

Wolfsburg · Für Dieter Hecking wird es eng beim VfL Wolfsburg. Nach der 0:1 (0:0)-Pleite gegen Aufsteiger RB Leipzig rückte erstmals auch VfL-Geschäftsführer Klaus Allofs von seinem Trainer ab und verweigerte bei Sky ein klares Bekenntnis zu dem 52-Jährigen.

VfL Woflsburg: Dieter Hecking leitet das Training am Montag
Foto: dpa, pst

"Wir müssen uns darüber unterhalten und müssen sehen, ob wir reagieren. Wir müssen im Klub sehen, wie wir da rauskommen. Das kann mit dem Trainer sein, das kann ohne den Trainer sein", sagte Allofs vieldeutig nach der nächsten Enttäuschung für die Wölfe: "Was ich sagen kann, wir haben in der Vergangenheit die Dinge mit wenig Panik besprochen, und hoffentlich werden wir auch hier die richtige Entscheidung treffen."

Hecking wollte diese Äußerungen aber nicht überbewerten und sagte ganz ruhig: "Ich denke, dass wir wie immer das Spiel sachlich analysieren werden. Ein Klaus Allofs muss nicht jedes Mal ein Plädoyer für den Trainer abgeben. Wir sind im ständigen Austausch."

Heckings Team enttäuschte auch gegen Leipzig über weite Strecken des Spiels. Während sich die Sachsen, für die Emil Forsberg in der 70. Minute traf, endgültig in der Spitzengruppe festsetzten, herrscht in Wolfsburg Tristesse. Die Edel-Truppe der Wölfe wartet nun schon seit sechs Spielen auf einen Sieg.

Hecking leitetet am Montagmorgen das Wolfsburger Training. Die Einheit begann allerdings 20 Minuten später als geplant. Zuvor hatte Hecking zusammen mit der Mannschaft und Sportchef Allofs die dritte Saisonniederlage vom Abend zuvor analysiert.

Die weiter torlosen VfL-Stars Julian Draxler und Mario Gomez blieben einmal mehr blass, Wolfsburg dümpelt auf Rang 14 den eigenen hohen Ansprüchen hinterher. Leipzig bleibt unter Coach Ralph Hasenhüttl hingegen weiter ungeschlagen und unterstrich mit dem Sprung auf Rang drei einmal mehr sein enormes Potenzial - noch nie blieb zudem ein Bundesliga-Aufsteiger die ersten sieben Partien ohne Niederlage.

Vor 30.000 Zuschauern musste Hecking kurzfristig auf Jakub Blaszczykowski (Rückenprobleme) verzichten, dafür kehrte Luiz Gustavo nach seinen Adduktorenproblemen zurück. Mit dem Brasilianer war Wolfsburg sichtlich um Kontrolle bemüht, die Niedersachsen standen sehr diszipliniert, sodass Leipzig zunächst nicht sein gefürchtetes Umschaltspiel aufziehen konnte. Gleichzeitig spielten die Hausherren zielstrebig nach vorne, und so hatten Draxler (3.) und Vieirinha (11.) in der temporeichen Anfangsphase gleich gute Möglichkeiten.

Auf der anderen Seite vergab der spätere Torschütze Forsberg (17.) die Führung für Leipzig kläglich, als er einen Foulelfmeter deutlich neben das Tor schoss. Zuvor hatte Koen Casteels eine Rückgabe verstolpert und Timo Werner von den Beinen geholt.

Überraschend verlor danach die Hecking-Elf etwas den Faden. Der Wille war zwar da, den Angriffen fehlte aber das Überraschende, und Leipzig stellte sich mit der Zeit immer besser auf den Gastgeber ein - auch mit sehr aggressivem Zweikampfverhalten. Schiedsrichter Sascha Stegemann verweigerte Gomez sogar einen möglichen Elfmeter (35.).

Wolfsburg versuchte dann auch noch einmal, mit viel Wucht das Kommando an sich zu reißen, und drängte nach vorne. Doch mit der offensiven Ausrichtung öffneten sich automatisch auch Räume für die schnellen Leipziger, die stets brandgefährlich wirkten. Poulsen vergab eine gute Möglichkeit aus kurzer Distanz (58.), ehe er zwölf Minuten später Forsberg mustergültig bediente. Der Schwede hatte bei seinem dritten Saisontor keine Mühe.

Wolfsburg hatte in Vieirinha und Gustavo seine Besten, bei Leipzig überzeugten Forsberg und Timo Werner.

(sid)
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