Viel Geld für De Bruyne und Perisic Allofs geht mit vollem Geldkoffer auf Draxler-Jagd

Wolfsburg · Manager Klaus Allofs vom VfL Wolfsburg scheint das viele Geld durch die Transfers von Kevin De Bruyne und Ivan Perisic in den Transfermarkt zu pumpen. Dante wechselt sicher, nun soll auch Julian Draxler kommen.

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Foto: afp, agz

Die Kaugummi-Transfers von Kevin De Bruyne und Ivan Perisic zogen sich noch bis Sonntag, dann waren sie endlich perfekt - aber Klaus Allofs war mit dem Rekord-Erlös von rund 100 Millionen Euro längst auf Shoppingtour. Der Manager des VfL Wolfsburg lockte Abwehrspieler Dante von Rekordmeister Bayern München zum DFB-Pokalsieger und überbot im Transferpoker um Weltmeister Julian Draxler offenbar den italienischen Rekordmeister Juventus Turin.

Der Nationalspieler soll nach übereinstimmenden Medien-Informationen von Schalke 04 nach Wolfsburg wechseln. Als Ablöse sind geschätzte 35 Millionen Euro im Gespräch. Schalke-Manager Horst Heldt dementierte jedoch eine Einigung zwischen den Klubs: "Das entspricht nicht den Tatsachen." Wenig später relativierte auch der VfL. "Wir reden mit Schalke über Draxler", sagte Allofs dem kicker: "Wir haben aber noch keine Einigung."

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Heldt, der für Draxler auch ein konkretes Angebot von Juventus Turin vorliegen hatte, glaubt, dass "uns dieses Thema vermutlich bis zur letzten Minute beschäftigen wird". Am Montag (18.00 Uhr) schließt das Transferfenster. Die Königsblauen geben Draxler nur ab, wenn sie einen Ersatz verpflichten können. Gehandelt wird der Stuttgarter Filip Kostic.

Bestätigt ist dagegen der Transfer von Dante nach Wolfsburg. Der Brasilianer soll rund vier Millionen Euro kosten. "Dante wollte einfach die Chance haben, regelmäßig zu spielen", sagte Bayerns Vorstandsvorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. Außerdem steht das belgische Top-Talent Ismail Azzaoui (Tottenham Hotspurs) auf der Wolfsburger Einkaufsliste. Sollte Draxler auf Schalke bleiben, wäre der belgische Nationalspieler Dennis Praet (RSC Anderlecht) die B-Lösung.

So oder so würde der Vizemeister auf keinen Fall die volle Summe ausgeben, die der Rekord-Transfer von De Bruyne zu Manchester City (75 Millionen Euro) und der Wechsel von Ivan Perisic zu Inter Mailand (20) in die Kassen spült. Bei De Bruyne meldete Wolfsburg am Sonntagnachmittag Vollzug, rund vier Stunden später war auch der Perisic-Deal perfekt.

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Foto: dpa/Guido Kirchner

Die Ablöse für De Bruyne, die durch Bonuszahlungen in den kommenden Jahren auf deutlich über 80 Millionen Euro steigen dürfte, ist die mit Abstand höchste Ablöse für einen Bundesligaprofi. Auch in der Liste der teuersten Transfers aller Zeiten nimmt der Belgier mit Rang sieben eine Top-Platzierung ein.

"Ich möchte hier als Spieler das höchste Level erreichen", sagte De Bruyne nach der Unterzeichnung eines Sechsjahresvertrages. Das Megagehalt von bis zu 20 Millionen Euro pro Jahr dürfte auch eine Rolle gespielt haben. Wolfsburg hatte versucht, seinen Topspieler mit einer Gehaltsaufstockung von fünf auf 11,5 Millionen Euro zum Bleiben zu bewegen - vergeblich.

Während De Bruyne und Perisic beim 3:0-Heimsieg am Freitagabend gegen Schalke schon nicht mehr im VfL-Kader gestanden und das Spiel in einer Loge im Stadion verfolgt hatten, durfte Draxler bei seinem vermeintlich neuen Arbeitgeber vorspielen. Schalkes Offensivstar glänzte als Spielmacher zwar nur selten, doch das enorme Potenzial des 21-Jährigen bewegte Wolfsburg offenbar dazu, in den Transferpoker einzusteigen und Juventus Turin wohl auszustechen.

Als Ablöse hatte die alte Dame 26,5 Millionen Euro und Bonuszahlungen von 6,5 Millionen Euro geboten - das könnte Wolfsburg spätestens nach dem Wechsel von Perisic, der rund 20 Millionen Euro bringt, locker stemmen.

Draxler passt perfekt ins Beuteschema der Wölfe. Der Edeltechniker ist im Mittelfeld vielseitig einsetzbar und noch längst nicht am Ende seiner Entwicklung. Als Weltmeister würde Draxler zudem den Standort Wolfsburg aufwerten. Im Winter hatten die Niedersachsen bereits Nationalspieler Andre Schürrle trotz starker Konkurrenz vom FC Chelsea verpflichtet.

(sid)
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