Ja? Nein? Vielleicht! Theater um De Bruyne wird zur Posse

Mit seinem vermeintlichen Treuebekenntnis zum VfL Wolfsburg hat Kevin De Bruyne für große Verwirrung gesorgt. Der Rekordtransfer zu Manchester City ist aber weiterhin möglich.

Ärger um Kevin De Bruyne bei Award-Verleihung
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Ärger um Kevin De Bruyne bei Award-Verleihung

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Als der heftig umworbene Kevin de Bruyne endlich den seit Wochen ersehnten Satz sagte, wurde ausgerechnet Wolfsburgs Manager Klaus Allofs ungehalten. Nach dem vermeintlichen Treuebekenntnis stauchte der 58-Jährige bei den Sport-Bild-Awards Moderator Alexander Bommes zusammen.

Dessen Aufforderung an De Bruyne, die Worte "Ich werde diese Saison auf jeden Fall für den VfL Wolfsburg spielen" nachzusprechen, verärgerten den VfL-Geschäftsführer. Das Ende vom Lied: Das Bekenntnis ist wertlos, De Bruynes Zukunft ist offen wie eh und je.

"Es gibt keinerlei Veranlassung, irgendwelche Treue-Schwüre abzugeben", teilte Allofs am Dienstag mit: "Wer die gesamte Moderation verfolgt hat, weiß, dass das ein Spaß sein sollte, den Kevin spontan mitgemacht hat." Den Gesprächsverlauf brandmarkte der Ex-Nationalspieler allerdings als "absolut unangebracht" und schob Bommes damit den schwarzen Peter zu. Die Frage bleibt, warum sich Allofs so gar nicht über De Bruynes Worte freuen konnte? Womöglich, weil die Zeichen auf eine saubere Trennung stehen?

Kevin De Bruyne: Fußballer des Jahres, Bundesliga-Rekordtransfer
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Das ist Kevin De Bruyne

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Foto: afp

Am Montag noch hatte Wolfsburg De Bruyne regelrecht abgeschirmt und kategorisch auf jedes offizielle Statement verzichtet. Damit gab der DFB-Pokalsieger den Gerüchten neue Nahrung, wonach ein Abgang von Deutschlands Fußballer des Jahres für die kolportierte Bundesliga-Rekordablösesumme von mehr als 60 Millionen Euro an den englischen Vizemeister Manchester City alles andere als vom Tisch ist.

Dazu passt, dass De Bruynes Agent Patrick de Koster bereits am Dienstagmorgen bemüht war, die Wogen zu glätten. "Ich bin wütend darüber, was in dieser Nacht passiert ist", sagte er dem britischen Sender Sky Sports und beteuerte, es sei "noch keine Entscheidung über Kevins Zukunft in dieser Transferperiode gefallen". Vielmehr gelte es abzuwarten, "ob Wolfsburg eine Einigung mit einem anderen Klub erzielt." Zeitungen wie Guardian und Mirror hatten De Bruynes "Treuebekenntnis" bereits als Absage an die Citizens gewertet.

Wolfsburg-Trainer Dieter Hecking jedenfalls lag am Montag als Laudator De Bruynes bei der Wahl zu Niedersachsens Fußballer des Jahres wohl nicht falsch, als er "14 schwierige Tage in Wolfsburg" prophezeite. Bis zum Schließen des Transferfensters am 31. August darf weiter um das heißeste Eisen auf dem Mercato gefeilscht werden.

Auch wenn Allofs gebetsmühlenartig beteuert, dass es "keinen Plan B" gebe und Pokalsieger Wolfsburg seinen Schlüsselspieler "auf jeden Fall behalten" wolle, baute zumindest Hecking für den Fall eines Wechsels vor: "Für den Fall, dass unser gemeinsamer Weg nicht weitergeht, wünsche ich ihm schon jetzt Glück auf".

Zweifel an einem Verbleib gibt es auch aus der Mannschaft. "Wir Mitspieler würden ihm nie sagen, wohin er wechseln soll oder nicht. Ich weiß nicht, was er denkt, aber er vermittelt den Eindruck, als sei das Thema noch nicht vom Tisch. Kevin denkt sicher noch nach", sagte Linksverteidiger Ricardo Rodriguez bei spox.com.

Möglich scheint in diesen Tagen alles - selbst ein Verbleib des Belgiers, der immerhin noch bis 2019 in Wolfsburg unter Vertrag steht und vor seinem viel zitierten "Bekenntnis" immerhin auch eingeräumt hat, dass ihm "die familiäre Atmosphäre in Wolfsburg gut gefalle". Auflösung folgt.

(sid)
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