Umjubeltes Comeback Pizarro kam, sah und siegte

Sinsheim · Claudio Pizarro hat eine umjubelte Rückkehr ins Trikot von Werder Bremen gefeiert. Der Peruaner könnte dem Klub zu altem Glanz verhelfen.

Claudia Pizarro bereitet entscheidenden Treffer von Anthony Ujah vor
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Pizarro bereitet entscheidenden Treffer von Ujah vor

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Dem Heilsbringer reichen zehn Minuten als Joker, der Freistoß-Spezialist trifft auf einmal doppelt aus dem Spiel heraus, und der Trainer spielt voll auf Sieg: Der Hype um die Rückkehr von Claudio Pizarro zu Werder Bremen hat den viermaligen Meister derart inspiriert, dass er sich nach Jahren des sportlichen Niedergangs auf dem Weg zurück zu alter Stärke sieht. "Pizza" selbst nahm nach dem 3:1 (1:0) bei 1899 Hoffenheim jedenfalls gleich mal den Europapokal ins Visier.

"Es wird auch zukünftig sehr wichtig sein, dass wir kämpfen bis zum Ende. Dann können wir vielleicht etwas Wichtiges erreichen, vielleicht den Europacup", sagte der 36 Jahre alte Routinier im Anschluss an sein umjubeltes Comeback im Trikot des Bundesligisten von der Weser. Doch nicht nur die Aussagen Pizarros, der für den Sieg nach seiner Einwechslung in der 82. Minute maßgeblich verantwortlich war, klangen wie eine Kampfansage an die Konkurrenz.

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"Mit sieben Punkten im Rücken kann man im nächsten Heimspiel wieder Gas geben und nochmal drei Punkte holen - und dann hätten wir schon zehn", sagte der zweifache Torschütze Zlatko Junuzovic, der seinen ersten Bundesliga-Doppelpack (45. und 90.+3) schnürte, mit Blick auf das Spiel am Samstag gegen Aufsteiger FC Ingolstadt (15.30 Uhr/Live-Ticker).

"Fußball ist schon verrückt"

Auch Thomas Eichin glaubt, dass sich die Schanzer warm anziehen müssen - denn Pizarro wird seiner Ansicht nach mit jedem Tag stärker. "Er braucht noch ein paar Tage, bis er richtig in Form kommt", sagte der Sportchef, der wie alle anderen Bremer eigentlich nur über den Peruaner sprechen musste - aber genauso hatte es sich Eichin ja in seinen Träumen ausgemalt.

"Fußball ist schon verrückt. Wenn ich es vorher hätte aufschreiben sollen, hätte ich es mir so gewünscht", äußerte der Manager, und meinte damit die entscheidende Szene in der zweiten Minute der Nachspielzeit, in der Pizarro die Vorlage zum vorentscheidenden zweiten Bremer Treffer durch Anthony Ujah gab: "Wenn Claudio kommt, dann ist Gefahr da. Er lenkt die Aufmerksamkeit auf sich, das ist von Vorteil für die anderen."

Auch Trainer Viktor Skripnik lobte den torgefährlichsten ausländischen Spieler der Bundesliga, mit dem er bereits als Profi bei Werder zusammengespielt hat, über den grünen Klee. "Wir haben diesen Spieler gebraucht. Nicht nur auf dem Platz, sondern auch in der Kabine. Diese Qualität kann man nicht kaufen", sagte der Ukrainer.

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Lob hatte aber auch der Coach selbst verdient. Anstatt den Punkt vor 28.312 Zuschauern gegen die anrennenden Gastgeber mit der Einwechslung von Defensiv-Kräften über die Zeit zu retten, brachte Skripnik die offensiven Fin Bartels und Pizarro. "Wir hatten gehofft, dass es funktioniert", äußerte der Coach: "Dass es zum Schluss mit dem berühmten Mann so geklappt hat, macht uns natürlich froh."

Alles andere als froh sind dagegen die Hoffenheimer, die trotz des ersten Treffers ihres chilenischen Neuzugangs Eduardo Vargas (49.) mit nur einem Punkt dastehen - so schlecht wie noch nie nach vier Spielen.

(sid)
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