Bundesliga Werder macht erneut Verlust - Filbry trotzdem zufrieden

Bremen · Nächstes dickes Millionen-Minus, aber keine Panik: Werder Bremen sieht sich trotz des vierten herben finanziellen Verlustes in Serie auf einem erfolgreichen Weg der Konsolidierung. "Wir sind noch nicht ganz dort, wo wir hin wollen", sagte Werder-Chef Klaus Filbry: "Aber wir haben das Ziel unmittelbar vor Augen."

 Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald, Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, und Geschäftsführer Thomas Eichin (v.l.).

Werder-Präsident Hubertus Hess-Grunewald, Klaus Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, und Geschäftsführer Thomas Eichin (v.l.).

Foto: dpa, crj lus

Filbry, Vorsitzender der Geschäftsführung, musste am Montagabend auf der Werder-Mitgliederversammlung die nächsten tiefroten Zahlen bekannt geben - im abgelaufenen Geschäftsjahr fehlten den Hanseaten 5,9 Millionen Euro in der Werder-Kasse. Im Vorjahr hatte das Minus bei dem Fußball-Traditionsklub noch 10,1 Millionen Euro betragen.

Durch den neuesten Verlust schrumpften die Rücklagen an der Weser von einst knapp 60 auf nur noch zwei Millionen Euro weiter zusammen. Filbry will und muss deshalb im nächsten Jahr unbedingt eine ausgeglichene Bilanz vorlegen. Man werde "auch den letzten Teil des Weges konsequent bis zum Erfolg durchziehen", sagte der 48-Jährige: "Wir biegen bei der Konsolidierung mit Augenmaß auf die Zielgerade ein." In Anlehnung an Bundeskanzlerin Angela Merkel meinte Filbry: "Ich sage heute auch: 'Wir schaffen das.'" Wahlen standen in diesem Jahr nicht auf dem Programm.

Im nächsten Jahr peilt Werder die schwarze Null an - auch ohne Spielerverkäufe. Die ganz harten finanziellen Zeiten im Norden sollen nach den zuletzt sportlich mageren Jahren vorbei sein, Werder will den Sturz in die Schuldenfalle unbedingt verhindern. Dafür hat der Tabellen-14. zuletzt seinen Gehaltsetat noch einmal gesenkt und die Einnahmen etwa im Sponsoring erhöht.

Werder habe "gute Chancen, im laufenden Geschäftsjahr einen ausgeglichenen Haushalt vorlegen zu können", sagte Filbry: "Wir haben die richtige Balance aus sportlicher Wettbewerbsfähigkeit, gesellschaftlicher Verantwortung und effizienter Ausgabepolitik gefunden." Investoren sollen - wenn überhaupt - nur unter Bedingungen in den Klub geholt werden.

Der Verlust sei auch auf die hohen Abfindungen für Ex-Trainer Robin Dutt oder die teilweise fortlaufenden Gehaltszahlungen an verliehene Profis wie etwa Eljero Elia verantwortlich. "Kosten zur Kaderbereinigung", sagte Filbry dazu.

Doch der Erste Werderaner konnte den Anhängern auch positive Zahlen präsentieren. So haben die Bremer mit 103,6 Millionen Euro (Vorjahr: 95,9 Millionen) zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte die 100-Millionen-Euro-Umsatz-Marke geknackt, ohne gleichzeitig in einem internationalen Wettbewerb vertreten gewesen zu sein. Zuvor war der Sprung über diese Marke nur in den fünf Spielzeiten zwischen 2006 und 2011 gelungen.

(seeg/sid)
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