Fans träumen vom Europacup Werders Wandlung

Düsseldorf · Werder Bremen befindet sich aktuell im Aufwind: Vor sieben Spieltagen noch im Abstiegskampf, jetzt ist Werder ein Kandidat für Europa.

SV Werder Bremen - FC Schalke 04: die Bilder des Spiels
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Bremen - Schalke: die Bilder des Spiels

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Foto: dpa, crj gfh

Es macht wieder großen Spaß, Fan des SV Werder zu sein. Dabei sah die Bremer Fußballwelt am 11. Februar noch sehr, sehr düster aus. 16 Punkte, Relegationsplatz 16 und eine verunsicherte Mannschaft ließen das Schlimmste befürchten. Trainer Alexander Nouri stand vor dem Aus. Dabei hatte er erst fünf Monate zuvor Viktor Skripnik beerbt, dessen Assistent er war. Sieben Spiele später haben 19 von möglichen 21 Punkten aus dem Abstiegskandidaten eine Mannschaft gemacht, die nach sieben Jahren wieder auf die europäische Bühne zurückkehren könnte. Und Nouri darf zuversichtlich sein, dass er auch nach Saisonende die Bremer Profis trainieren wird. "Wenn es so weitergeht, gibt es keinen Grund, den Vertrag nicht zu verlängern", betonte Sportdirektor Frank Baumann.

Die Fans träumen nach dem 3:0 gegen den FC Schalke schon wieder von stimmungsvollen Europapokal-Abenden, die für den Gegner immer unwahrscheinlicher werden. Bremens Kapitän Zlatko Junuzovic bleibt vorsichtig. "Wir wissen, wo wir herkommen und was wir in den letzten Wochen durchgemacht haben", sagte der Österreicher. Fünf Punkte sind es zu Platz sechs, allerdings auch nur sechs Zähler zu Rang 16 - trotz der Erfolgsserie heben Spieler und Trainer nicht ab. "Wir wissen, dass die Brücke zwischen Realität und Traum harte Arbeit ist", betont der 37 Jahre alte Chefcoach Nouri.

Das 2:0 in Mainz am 18. Februar leitete die Wende ein. Auch Ausfälle von wichtigen Spielern wie zuletzt Max Kruse, der gegen Schalke per Foulelfmeter das wichtige 2:0 erzielte, oder Torjäger Serge Gnabry wurden nun aufgefangen, weil "jeder für den anderen da ist"(Junuzovic). Damit will man auch den Verlust des dänischen Nationalspielers Thomas Delaney wettmachen, der sich einen Muskelfaserriss zuzog.

Wesentlichen Anteil am Aufschwung hat Felix Wiedwald. Der Torhüter galt schon als Fehlbesetzung, ehe ihm Ende Januar die Rote Karte für Jaroslav Drobny unverhofft eine neue Chance bot - und die nutzte der 27-Jährige. Dass die Bremer in den vergangenen sieben Spielen nur vier Gegentore kassierten, liegt nicht nur, aber auch an "Wiedwall", wie die Werder-Anhänger den Schlussmann nun rufen.

Morgen Abend sind Wiedwald und seine Mitspieler erneut gefordert. Bei der zuletzt schwächelnden Frankfurter Eintracht wollen sie weiter auf ihrer Erfolgswelle reiten.

(RP)
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