1000. Pflichtspiel von Italien-Keeper Albanische Chaoten versauen Buffon das Jubiläum

Palermo · Es sollte der große Abend des Gianluigi Buffon werden. Der italienische Nationalkeeper absolvierte mit dem WM-Qualifikationsspiel gegen Albanian seine 1000. Partie als Profi. Doch albanische Chaoten versauten der Legende den Abend.

WM-Qualifikation: Fans zündeln bei Buffons 1000. Pflichtspiel
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Albanische Fans zündeln bei Buffons Jubiläum

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Foto: afp, APZ

Es begann in der zwölften Spielminute. Als Schiedsrichter Slavko Vincic auf Elfmeter für Italien entschied, flogen die ersten Feuerwerkskörper aus dem albanischen Block auf den Rasen. Die Partie wurde kurzzeitig unterbrochen, ehe Daniele De Rossi den Strafstoß sicher zur frühen Führung für den viermaligen Weltmeister verwandelte.

Der Gegentreffer ließ die albanischen Fans allerdings kalt. Im Gästeblock wurde weiter fleißig gezündelt, zwischendurch konnten die Spieler auf dem Rasen wegen des starken Rauchs kaum noch etwas sehen. Der Höhepunkt der Zündeleien wurde dann in der zweiten Halbzeit erreicht. In der 57. Minute reichte es dem Unparteiischen dann auch. Vincic schickte beide Mannschaften für ein paar Minuten in die Kabine, das Spiel wurde offiziell unterbrochen. Nach einer zehnminütigen Pause ging es weiter. Ciro Immobile erhöhte für die "Squadra Azzurra" in Minute 71 auf 2:0. Der Treffer bedeutete gleichzeitig den Endstand.

Italiens Keeper Gianluigi Buffon hätte den Abend eigentlich genießen sollen, doch die Zwischenfälle machten es dem 39-jährigen Torwart-Opa nicht gerade einfach, sein Jubiläum auszukosten. Bei einigen Chancen der frech aufspielenden Albaner stand Buffon im Mittelpunkt, hielt seinen Kasten aber sauber. Sein Lächeln fiel auf dem Platz nach dem Sieg in der Qualifikationsgruppe G noch verhalten aus, nachher in den Katakomben war Buffon dann aber in Feierlaune. Kein Wunder, denn die Zahlen der Torwart-Ikone sind einzigartig: Mit seinem 168. Länderspiel überholte er den Spanier Iker Casillas und den Letten Vitalijs Astafjevs und ist nun alleiniger europäischer Rekordspieler. Hinzu kommen 620 Spiele für Juventus Turin und 220 für den AC Parma.

Eine einzigartige Karriere, die im Gewinn des WM-Titels 2006 in Deutschland gipfelte. Buffon hat alles gewonnen, abgesehen von der Champions League und der Europameisterschaft. Letzteres muss er wohl abhaken, denn bei der EM 2022 wäre er 42 Jahre alt. Die Champions League kann er in dieser Saison noch gewinnen, Juve steht im Viertelfinale und trifft dort auf den FC Barcelona.

Bis zur WM 2018 will Buffon auf jeden Fall weitermachen. Dann könnte er auch den nächsten Rekord knacken. Paolo Maldini absolvierte in seiner Karriere sogar 1028 Partien als Profi. 28 Spiele fehlen Buffon noch, um auch diesen Meilenstein zu erreichen. Und die Vorkommnisse am Freitag haben ihn nicht geschockt. "Es ist immer eine kleine Gruppe von 50 oder 100 Leuten, die ins Rampenlicht wollen und uns zeigen wollen, dass sie unzivilisiert sind", sagte Buffon zu den Ausschreitungen. "Aber ich habe mich nicht erschreckt. Das sind Dinge, die passieren." Da spricht die Erfahrung aus 1000 Profispielen.

(seeg)
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