Deutscher WM-Spielort Deutschland spielt in der schönsten Stadt Brasiliens

Salvador da Bahia · Salvador da Bahia ist der erste WM-Spielort der deutschen Mannschaft. Die drittgrößte Stadt Brasiliens ist für den größten Straßenkarneval der Welt, das pittoreske Altstadtviertel Pelourinho und ihr afrikanisches Flair bekannt.

DFB-Team bricht nach Salvador da Bahia auf
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Nirgendwo ist die WM so farbenfroh wie in Salvador da Bahia. Abertausende Fähnchen flattern über den Plätzen der Altstadt, überdimensionale Figuren an jeder Ecke erinnern auch im brasilianischen Spätherbst an den größten Straßenkarneval der Welt, frisch gestrichen glänzen die Fassaden der Kolonialbauten in der Sonne.

Der erste WM-Spielort der deutschen Nationalmannschaft gilt als schönste Stadt Brasiliens. Das denkmalgeschützte Altstadtviertel Pelourinho, Weltkulturerbe der UNESCO, unweit der WM-Arena Fonte Nova lockte schon beim Auftaktspiel von Weltmeister Spanien gegen die Niederlande Tausende Fans aus Europa an. Der Praca Terreiro de Jesus im Zentrum der Oberstadt war komplett in Orange getaucht.

Selbst die brasilianische Militärpolizei, die das bunte Treiben verfolgte, war beeindruckt - gleich mehrere schwer bewaffnete Ordnungshüter schossen Fotos. Große Feiern sind die 2,7 Millionen Einwohner der drittgrößten Stadt Brasiliens gewohnt: Ihr Karneval, der Carnaval da Bahia, dauert sechs Tage und sechs Nächte, anderthalb Millionen Menschen drängen sich durch die Straßen, laut Guinness-Buch der Rekorde kann auch Rio de Janeiro da nicht mithalten.

Salvador, die Hauptstadt des Bundesstaates Bahia, ist nicht nur bunt, sondern vor allem schwarz. Die Mehrheit der Bevölkerung hat afrikanische Vorfahren, die als Sklaven auf den Plantagen arbeiteten. Die afrikanische Tradition ist mit vielen Ritualen und Festen noch immer lebendig. Der Kult des Candomble, der sich auf afrikanische Religionen zurückgeht, ist ebenso weit verbreitet wie der Kampftanz Capoeira aus der Sklavenzeit.

Die Strände in und um Salvador locken Scharen von Touristen an, doch das vermeintliche Traumziel ist auch eine Hochburg der Kriminalität. In der einstigen Hauptstadt Brasiliens, die durch Zuckerrohr, Gold und Diamanten reich wurde, sind die sozialen Probleme groß, mit 2234 Morden im vergangenen Jahr und einer Mordrate von 57,5 pro 100.000 Einwohner liegt Salvador damit auf Rang 13 der gewalttätigsten Städte der Welt.

Auch die Fußballfans bekamen die besonderen Gefahren schon zu spüren - trotz immensem Polizeiaufgebot. 25 niederländische Fans wurden vor dem ersten WM-Spiel ausgeraubt - mitten in der Altstadt.

(sid)
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