Nach Remis gegen DFB-Elf Manipulationsvorwürfe gegen Ghana

London/Accra · Betrugsvorwürfe bringen Ghanas Fußballverband in die Bredouille. Nach Medienangaben soll sich die GFA bereit erklärt haben, die Rechte an Freundschaftsspielen ihres Nationalteams an eine vermeintliche Betrügerbande zu verkaufen und Spielmanipulationen zu ermöglichen.

 Betrugsvorwürfe bringen Ghanas Fußballverband in die Bredouille.

Betrugsvorwürfe bringen Ghanas Fußballverband in die Bredouille.

Foto: afp, cds/lv

Nach den Betrugsvorwürfen von zwei britischen Medien hat Ghanas Fußballverband Anschuldigungen über die Einwilligung zur Manipulation von Länderspielen zurückgewiesen. "Wir möchten der Öffentlichkeit versichern, dass wir solche Fehldarstellungen nicht tolerieren", hieß es am Sonntagabend in einer Stellungnahme der GFA.

Die Tageszeitung "Daily Telegraph" hatte zuvor von einer gemeinsamen Undercover-Aktion mit dem Fernsehsender Channel 4 berichtet. Mit Hilfe von Mittelsmännern habe man Kontakt zu Ghanas Verbandschefs hergestellt und diese dazu bringen können, einem Vertrag mit einem vermeintlichen Wettbetrugssyndikat zuzustimmen. Ziel sollte es sein, Freundschaftsspiele des Nationalteams zu manipulieren.

Nach "Telegraph"-Angaben erklärte sich Verbandspräsident Kwesi Nyantakyi dazu bereit, die Rechte an einigen Freundschaftsspielen von Ghanas Mannschaft für 170 000 US-Dollar pro Partie zu verkaufen. Eine Klausel habe beinhaltet, dass die vermeintliche Betrügerfirma auch Einfluss auf die Schiedsrichter-Ansetzungen hätte nehmen dürfen.

Ein vom Weltverband FIFA anerkannter Spielervermittler und ein GFA-Funktionär hätten den Kontakt der verdeckten Reporter zum Verband hergestellt. Beide sollen laut "Telegraph" damit geprahlt haben, korrupte Referees anheuern zu können. Bei einem Treffen in Miami kurz vor dem Start der WM in Brasilien habe Nyantakyi vorgeschlagen, dass die angebliche Betrügerfirma schon im August und im Dezember dieses Jahres ihre ersten beiden Freundschaftsspiele organisieren solle.

Die GFA bestätigte das Treffen indirekt, erklärte aber, dass kein Vertrag unterzeichnet worden sei. Man habe den Entwurf des Kontrakts dem eigenen Rechtsausschuss übergeben. Die beiden Mittelsmänner hätten den Verbandsoffiziellen allerdings "keine korrupten Angebote" gemacht. Dennoch habe man die Angelegenheit sowohl an die FIFA als auch an die ghanaische Polizei zur Überprüfung weitergeleitet. Als die britischen Medien die beiden Männer konfrontierten, hätten beide jegliche Beteiligung an Plänen zur Spielmanipulation zurückgewiesen, berichtete der "Daily Telegraph".

(sid)
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