Skurriler Streit beendet Ghanas Prämien kommen per Flieger

Brasilia · Ein skurriler Prämienstreit hat Ghanas Vorbereitungen auf das WM-Gruppenspiel gegen Portugal überschattet. Das ausstehende Geld wurde per Flugzeug nach Brasilien gebracht.

WM 2014: Asamoah Gyan bringt Ghana in FührungAsamoah Gyan trifft nach Philipp-Lahm-Fehlpass zu Ghana
11 Bilder

Gyan trifft nach Lahm-Fehlpass zu Ghanas Führung

11 Bilder

Eine Luftfracht von rund drei Millionen Dollar Bargeld hat offenbar für ein versöhnliches Ende im skurrilen Prämienstreit bei der ghanaischen Fußball-Nationalmannschaft gesorgt. Auf Vermittlung von Staatspräsident John Mahama wurde diese Summe am Mittwoch von Ghana nach Brasilia geflogen, um sie den Spielern des deutschen Gruppengegners noch vor der abschließenden Vorrundenpartie in der brasilianischen Hauptstadt am Donnerstag (18.00 Uhr MESZ/Live-Ticker) gegen Portugal zu überreichen.

"Es gab einen Streit, dieser ist jetzt gelöst", sagte Nationaltrainer Kwesi Appiah ohne die Summe zu bestätigen: "Wenn ich sie nenne, bringen mich die Spieler um." Dass das Geld direkt an die Akteure um den Schalker Kevin-Prince Boateng ausgezahlt werden sollte, findet Appiah nicht ungewöhnlich: "Das ist in Ghana üblich. Es ist schwierig, Geld zu überweisen. Die Barzahlung ist der beste Weg."

Ghanas Sportminister Joseph Yamin hatte zuvor bestätigte, dass das Geld per Flugzeug unterwegs sei. "Die Spieler werden ihr Geld erhalten", sagte Yamin. Die Regierung hatte den stattlichen Betrag vorgestreckt, da der Verband erst nach der WM Zahlungen vom Weltverband FIFA erhält. Wenn diese eintreffen, soll das Geld an die Regierung zurückgezahlt werden.

Laut Medienberichten war pro Spieler eine Antrittsprämie von 75.000 Dollar ausgehandelt worden. Diese Summe soll nun noch einmal aufgestockt worden sein. "Jedes Land bezahlt seine Spieler. Es ist kein Bonus", sagte der Coach der Black Stars, der von den Diskussionen genervt ist: "Kein Trainer mag diese Situation. Das ist ein allgemeines Problem in Afrika." Appiah ist aber überzeugt, dass sich der viermalige Afrikameister nun auf das Spiel gegen Portugal konzentrieren kann: "Die Spieler sind fokussiert."

Miroslav Klose überzeugt: DFB-Team in der Einzelkritik
16 Bilder

Deutschland - Ghana: Einzelkritik

16 Bilder

Am Dienstag hatten die Spieler wegen des Prämienstreits sogar eine Trainingseinheit platzen lassen. Nicht zum Spiel gegen Portugal anzutreten, sei aber nie ein Thema gewesen, versicherte Christian Atsu, der auf der abschließenden Pressekonferenz auch Fragen nach der Verwahrung des Geldes beantworten musste. "Wir schließen einfach alles ab. Wir werden es nach der WM in unser Land transferieren", sagte Atsu.

Ghana benötigt nach der Niederlage gegen die USA (1:2) und dem Punkt gegen Deutschland (2:2) unbedingt einen Sieg gegen Cristiano Ronaldo und Co sowie deutsche Schützenhilfe, um doch noch das Achtelfinale zu erreichen.

(sid)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort