Liechtenstein Littbarski kämpft gegen Windmühlen

Leipzig/Vaduz (RPO). Am Samstag wird Pierre Littbarski ganz entspannt auf der Couch liegen, das WM-Qualifikationsspiel zwischen Deutschland und Liechtenstein (20 Uhr/Live-Ticker) am Fernseher verfolgen und für einen Moment die aktuellen Sorgen vergessen. Denn als Trainer des einzigen Liechtensteiner Profiklubs FC Vaduz, der seit dieser Saison und vorerst bis 2010 in der höchsten Schweizer Liga mitspielt, kämpft der Weltmeister von 1990 ums Überleben.

 Pierre Littbarski muss um seinen Job bangen.

Pierre Littbarski muss um seinen Job bangen.

Foto: KYSTN, AP

"Ich wusste in etwa, was mich erwartet. Aber so schwer habe ich es mir nicht vorgestellt. Denn man wirft uns ständig Knüppel zwischen die Beine. Das ist wie ein Kampf gegen Windmühlen", sagte der 73-malige Nationalspieler.

Dabei beklagt Littbarski weniger die aktuelle Situation im Abstiegskampf, in dem er seit seinem Amtsantritt im vergangenen November mit dem Klub aus dem Fürstentum steckt, sondern mehr den Neid und die Abneigung, mit denen er tagtäglich konfrontiert wird.

Denn vor allem den Eidgenossen ist der Verein aus der Hauptstadt Liechtensteins, der als erster ausländischer Klub in der Schweizer Super League mitspielt, offenbar ein Dorn im Auge. "Vor allem so Leute wie Rolf Fringer sind meine besonderen Freunde.

Der würde doch am liebsten sehen, wenn wir absteigen", sagte Littbarski über den früheren Schweizer Nationaltrainer und ehemaligen Coach des VfB Stuttgart. Fringer liegt mit seinem Klub FC Luzern auf dem letzten Tabellenplatz klar hinter Vaduz, das nach derzeitigem Stand als Vorletzter in die Relegation müsste.

Aber auch andere prominente Schweizer hätten den FC Vaduz lieber heute als morgen wieder in der Liga des Fürstentums angesiedelt. "Vaduz ist keine Bereicherung", erklärte Stefan Niedermaier, Präsident der Young Boys Bern. Und dessen Amtskollege von Rekordchampion Grasshopper Zürich, Roger Berbig, formulierte es noch drastischer: "Mein Wunsch wäre der Abstieg von Vaduz."

(SID)
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