Länderspiel gegen Frankreich Fifa ermittelt nach Affenlauten gegen Russland

Zürich · Knapp zwei Monate vor Beginn der WM droht dem russischen Fußball-Verband ein weiterer schwerer Imageschaden. Bei einem Länderspiel gegen Frankreich sollen dunkelhäutige Spieler beleidigt worden sein.

 Ousmane Dembele (r.) und seine Teamkollegen jubeln über ein Tor in St. Petersburg.

Ousmane Dembele (r.) und seine Teamkollegen jubeln über ein Tor in St. Petersburg.

Foto: dpa, EL wal

Wie die Fifa am Dienstag gegenüber der französischen Nachrichtenagentur AFP bestätigte, hat der Weltverband wegen angeblich rassistischer Beleidigungen beim Länderspiel des WM-Gastgebers gegen die Equipe Tricolore (1:3) am 27. März ein Disziplinarverfahren eingeleitet.

Bei der Begegnung in St. Petersburg sollen Zeugen im Stadion zufolge der frühere Dortmunder Ousmane Dembele, Paul Pogba und andere dunkelhäutige Spieler der Franzosen von russischen Zuschauern beleidigt worden sein. "Rassismus hat keinen Platz auf dem Fußballfeld", hatte die französische Sportministerin Laura Flessel die auch während der TV-Übertragung gut hörbaren Affenlaute kommentiert.

Der russische Verband RFS hielt dem entgegen, dass seine Mitarbeiter nichts von den Rufen mitbekommen hätten. Dennoch wollte der Verband den Sachverhalt "untersuchen - falls nötig", wie er damals nach dem Spiel verlautbaren ließ.

Rassismus ist in russischen Stadien ein alltägliches Problem. In der russischen Premjer Liga kommt es immer wieder zu Beleidigungen dunkelhäutiger Profis, außerdem sind rassistische Banner keine Seltenheit.

Russland wurde bei der EM 2012 und 2016 wegen rassistischer Ausfälle seines Anhangs von der Europäischen Fußball-Union (Uefa) mit Geldstrafen belegt. Auch Zenit St. Petersburg, in dessen Stadion im Sommer ein WM-Halbfinale stattfinden wird, wurde allein in dieser Saison wegen rassistischer Vorfälle zwei Mal von der Uefa belangt.

Die russische Nationalmannschaft eröffnet die WM am 14. Juni im Moskauer Luschniki-Stadion gegen Saudi-Arabien. In der Vorrundengruppe A sind Ägypten (19. Juni/St. Petersburg) und Uruguay (25. Juni/Samara) die weiteren Gegner.

(sid)
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