WM 2010, Deutschland - England: Einzelkritik

Bernd Jolitz hat die deutsche Mannschaft genau unter die Lupe genommen.

Manuel Neuer: Sein dicker Fehler beim 2:1 trübte eine ansonsten ganz starke Vorstellung. Brillant die Paraden des Schalkers gegen Frank Lampard sowie in der Schlussphase gegen Steven Gerrard – und beim 1:0 verbuchte er mit seinem langen Erdabschlag auf Miroslav Klose sogar einen Assist-Punkt. Unterm Strich erneut ein sicherer Rückhalt.
Note: 2+

Philipp Lahm: Gleich zu Beginn setzte der Kapitän zwei starke Offensiv-Akzente. Lahm wirkte wieder frischer und mutiger, hätte aber in der 58. Minute mit einer haarsträubenden Rückgabe auf Wayne Rooney fast den Ausgleich der Engländer eingeleitet. Dennoch ein unverkennbarer Aufwärtstrend.
Note: 2

Per Mertesacker: Der Bremer hatte in Zusammenarbeit mit Arne Friedrich die englische Sturmhoffnung Rooney über die gesamte Spieldauer ganz sicher im Griff. Später wie die gesamte deutsche Abwehr stärker unter Druck, dabei mitunter etwas unsicher.
Note: 4

Arne Friedrich: Der 31-Jährige bleibt der ruhende Pol der deutschen Deckung. Unaufgeregt und unspektakulär spielt Friedrich seinen Streifen herunter, lässt dabei nicht viel anbrennen.
Note: 1-

Jerome Boateng: Der Noch-Hamburger begann auf der linken Abwehrseite gut, ging dann aber vor Matthew Upsons Anschlusstreffer nicht mit zum Kopfball hoch. Steigerte sich aber anschließend wieder.
Note: 3

Sami Khedira: Die stärkste Szene des Stuttgarters war der Hackentrick-Doppelpass mit Thomas Müller, der zu einer großen Chance führte. Ansonsten spielte er in der Mittelfeldzentrale unauffällig, aber sicherer als noch gegen Ghana.
Note: 3

Bastian Schweinsteiger: Trotz seiner Muskelverletzung, die ihn einige Zeit im Training pausieren ließ, fast schon wieder in der überragenden Form der Vorrunde. Der Münchner steht stets richtig, fordert den Ball und stellt dann immer wieder etwas Vernünftiges damit an. Seine Vorarbeit zu Müllers 3:1 war schlicht und einfach Weltklasse.
Note: 1

Thomas Müller: Herrlich seine Vorarbeit zu Lukas Podolskis 2:0. Schon wenige Minuten zuvor hätte der junge Münchner um ein Haar Klose dessen zweiten Treffer aufgelegt. Nach der Pause unterstrichen dann seine beiden herrlichen Tore die deutliche Steigerung gegenüber dem Ghana-Spiel. Eine ganz starke Vorstellung.
Note: 1

Mesut Özil: Einige Male war der Bremer in sehenswerte Kombinationen eingebunden, aber im Abschluss hapert es bei ihm weiter. In der fünften Minute hätte er seine Chance allein vor David James nutzen müssen. Zwischenzeitlich zu vorsichtig, dann aber eine herausragende Vorarbeit zum 4:1.
Note: 3

Lukas Podolski: Schwacher Beginn, als er bei einem Überzahlangriff der deutschen Mannschaft einen sinnfreien Torschuss abgab. Glänzend aber sein Abschluss zum 2:0 nach Müllers Vorarbeit. Der Kölner ist dennoch für das Viertelfinale gegen Argentinien noch steigerungsfähig.
Note: 3-

Miroslav Klose: Beim Führungstreffer präsentierte sich der Münchner endlich wieder als „der alte Klose“. Er witterte beim Abschlag von Neuer seine Chance und vollstreckte eiskalt. Kurz darauf hätte er aber das 2:0 erzielen müssen. Insgesamt eine ordentliche Partie.
Note: 2-