Neue Bestmarke beim Finale? ARD und ZDF jubeln über WM der Rekorde

Düsseldorf · Für ARD und ZDF war die WM eine WM der Rekorde. Die Bestmarke, aufgestellt beim Halbfinale gegen Brasilien, könnte am Sonntag übertroffen werden.

WM 2018: Die zehn WM-Spiele mit den besten TV-Quoten
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Die zehn WM-Spiele mit den besten TV-Quoten

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Foto: imago/BildFunkMV/Norbert Fellechner

Die Fußball-WM in Brasilien schlägt alle TV-Rekorde: Das Abenteuer am Zuckerhut bescherte ARD und ZDF nie dagewesene Einschaltquoten, eine deutsche TV-Bestmarke beim 7:1 im Halbfinale gegen Brasilien (32,57 Millionen Zuschauer im Zweiten) und qualitativ hochwertige Übertragungen. Schon für dem großen Finale und dem möglichen vierten deutschen Triumph Grund genug für ausgelassene Samba-Stimmung.

"Die Zuschauerakzeptanz hat einmal mehr die Vormachtstellung des Fußballs in Deutschland bestätigt", sagte ZDF-Teamchef Dieter Gruschwitz dem SID, "ich verlasse Brasilien mit einem Gefühl der Zufriedenheit. Wir haben eine WM Berichterstattung von großer inhaltlicher Qualität anbieten können." Über die Bestmarke von Dienstag freute sich auch ZDF-Chefredakteur Peter Frey: "Danke an die deutsche Elf für eine historische Quote zu einem historischen Spiel."

Doch der Rekord wackelt: Im Endspiel am Sonntag in Rio de Janeiro (21 Uhr/Live-Ticker) könnte die ARD wieder am ZDF vorbeziehen. Die Vorfreude jedenfalls ist riesengroß. "Mit einem erweiterten Erfahrungsschatz und vielen eindrucksvollen Erlebnissen rund um das brasilianische Fußballfieber wollen wir am Sonntag das Großprojekt 'Fifa Fußball WM 2014' krönen und den 'Traum von Rio' wahr werden lassen", sagte ARD-Teamchef Bertram Bittel.

Die Teamleistung und der Teamgeist, so Bittel, seien "auf jeden Fall jetzt schon weltmeisterlich". Mit den Übertragungen aller 64 Spiele liefern ARD und ZDF ihrem Publikum einen Service, der nicht selbstverständlich ist. In Frankreich und Spanien beispielsweise sahen die Fans bei mehr als der Hälfte der Begegnungen in die Röhre.

11,13 Millionen Zuschauer im Schnitt

Und das Mammut-Angebot erfreut sich hierzulande eines gewaltigen Interesses, der Fußball wird immer mehr zu einer "Massenware". Abgesehen von sieben Parallel-Begegnungen der Vorrunde in den Spartenkanälen einsfestival oder ZDFinfo erzielten ARD und ZDF in den restlichen 55 Live-Partien bei einem Fußball-Event nie erzielte Quoten. Im Schnitt saßen 11,13 Millionen Zuschauer vor den Geräten, der Marktanteil betrug gewaltige 50,37 Prozent.

Diese Zahlen bestätigen Dieter Gruschwitz in "meinem Gefühl, dass der Fußball bei den deutschen Zuschauern in seiner Wahrnehmung globaler geworden ist." Ein Vergleich: Allenfalls der Tatort sorgt in Deutschland gelegentlich noch für zweistellige Millionenwerte.

Aber nicht nur im Fernsehen, auch das flankierende Angebot von ARD und ZDF wird immer stärker angenommen. "Unser Internetauftritt auf sportschau.de und mit der neuen WM-App bricht alle Rekorde", sagt Thomas Wehrle, ARD-Programmchef Fußball-WM 2014. Zudem sei diese WM in der Geschichte des ARD-Hörfunks das erste "Rund-um-die-Uhr-Sportprojekt". Gruschwitz ergänzt: "Die Entwicklung im Zuschauer/User-Verhalten zu Second Screen in der Ergänzung zum Live TV Bild nimmt rasant zu. Hier werden die Angebote zum Beispiel in der ZDF-Mediathek immer wichtiger."

Voll des Lobes waren beide Sender für ihre Kommentatoren und Moderatoren. "Welke und Kahn überzeugen mit zunehmender Spielfreude, Witz und klaren Analysen", sagte ZDF-Mann Peter Frey zu den Auftritten des "doppelten Olli". Thomas Wehrle stimmte für die ARD ein: "Mehmet Scholl und Matthias Opdenhövel sind ein weltmeisterliches Duo."

Dies ist aber nicht nur die Sicht durch die Betriebsbrille, auch im Ausland wird das Programm gewürdigt. So schrieb die Schweizer Zeitung Blick: "Die WM auf den deutschen Sendern zu verfolgen, ist schlicht ein Genuss." Wenn Scholl pausiere, brillierten am nächsten Tag Welke und Kahn. Fazit des Blatts: "Kaum erstaunlich, dass viele Public Viewings in der Schweiz bereits auf die deutschen TV-Kanäle umgeschaltet haben."

(sid)
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