Confed Cup Borussias Kapitän Stindl musste Einstandsrede halten

Sotschi · Borussia Mönchengladbachs Kapitän Lars Stindl hatte als DFB-Debütant einen besonderen "Auftritt". "Ich musste in Dänemark zu meinem Einstand eine Rede halten. Es gibt Rituale beim DFB-Team", sagte Stindl am Samstag bei einer Pressekonferenz der deutschen Mannschaft in Sotschi. "Es gibt eine gute Harmonie in der Mannschaft", sagte Stindl.

 Lars Stindl (r.) beim Training mit der deutschen Nationalmannschaft in Sotschi.

Lars Stindl (r.) beim Training mit der deutschen Nationalmannschaft in Sotschi.

Foto: dpa, chc

Stindl ist einer von sechs Novizen im Confed-Cup-Aufgebot von Bundestrainer Joachim Löw. Er weiß um die Chance, sich für die WM in einem Jahr zu empfehlen. "Jeder Spieler möchte einen guten Eindruck hinterlassen, aber es geht zuallererst darum, Deutschland zu repräsentieren", sagte der Borusse.

"Ich versuche meine Erfahrung einzubringen. Wir haben in der Mannschaft eine gesunde Mischung", sagte der spätberufene Nationalspieler. "Die Vorfreude ist groß, dass es jetzt endlich losgeht. Wir werden uns heute das Eröffnungsspiel anschauen", sagte Stindl, der im Vorfeld des Confed Cup in Dänemark (1:1) und gegen San Marino (7:0) seine ersten beiden Einsätze im Nationalteam hatte. Stindl ist Gladbachs 39. Nationalspieler.

"Wir sind nicht mit der besten Mannschaft da. Das kann aber unser Vorteil werden. Einige werden uns unterschätzen", sagte Innenverteidiger Antonio Rüdiger im deutschen Teamquartier am Schwarzen Meer mit Blick auf das Auftaktspiel am Montag (17.00 Uhr MESZ/ZDF) gegen Australien.

Ohne zahlreiche geschonte Topstars wird aber schon die Begegnung im Fischt-Stadion gegen den Asienmeister kein Selbstläufer. Shootingstar Timo Werner erwartet sogar ein richtig "ekliges Spiel".

Werners Plan: Schnelles 1:0 und Dominanz

Die Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) steigerte seit ihrer Ankunft in der Olympiastadt von 2014 am Donnerstag zwar täglich das Trainingspensum, doch kleine Restzweifel bleiben. "Wir wissen alle nicht, wie fit wir alle sind nach einer langen und harten Saison. Jetzt kommt gleich ein ekliges Spiel, denn Australien wird versuchen, uns mit großer Physis und Härte zu bekämpfen", sagte Werner. Angesichts der weiteren Gruppengegner Chile und Kamerun "sind drei Punkte aber Pflicht", betonte der Stürmer von Vizemeister RB Leipzig: "Wir wollen schnell das 1:0 schießen und Dominanz ausstrahlen."

Dafür muss Joachim Löw die richtige Mischung in seiner Startaufstellung finden. Der Bundestrainer kündigte vor dem Turnierstart an, allen 21 Spielern so viel Einsatzzeit wie möglich zu geben. Daher ist von einer ständigen Rotation auszugehen. Für das Kräftemessen mit den Australiern legte sich Löw aber auf einer Position fest: Bernd Leno wird im Tor stehen, verriet der 57-Jährige im ARD-Interview.

Für Löw ist der Confed Cup ein wichtiges WM-Casting, vier, fünf Spieler will er an seinen Kader für die WM 2018 heranführen. "Die erste Priorität ist es, die Mannschaft zu entwickeln, die zweite, zu gewinnen", sagte Teammanager Oliver Bierhoff.

Die Chance wollen die jungen Wilden unbedingt nutzen. Rüdiger warnt aber auch vor zu hohen Erwartungen. "Unsere Gruppe wird nicht einfach. Wir treffen auf drei physisch sehr starke Mannschaften. Das werden Abnutzungskämpfe. Australien wird alles geben", sagte er.

An Selbstvertrauen mangelt es dem DFB-Auftaktgegner zumindest nicht. "Wir sind nicht hier, um Spaß zu haben oder Russland und seine Schönheiten zu genießen, sondern um das Turnier zu gewinnen", sagte der australische Abwehrspieler Milos Degenek.

Mit Material vom sid

(kk)
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